Nach Meyerode hatte die CSP zwei Hochkaräter der Schwesternparteien eingeladen: zum einen cdH-Staatssekretär Melchior Wathelet und zum anderen Servais Verherstraeten, den Vorsitzenden der CD&V-Fraktion in der Kammer.
Als Politiker vom alten Schlag packte der frühere ostbelgische Kammerabgeordnete Albert Gehlen die Gelegenheit beim Schopf, die beiden gewichtigen Gäste an die Forderung nach einer garantierten Vertretung im wallonischen Parlament und in der Kammer zu erinnern.
Wegen des Tagungsortes sprach Albert Gehlen vom „Willen von Meyerode“ - und erntete dafür viel Applaus seitens der Parteimitglieder. Auch bei den angesprochenen Entscheidungsträgern verhallte der Appell nicht ungehört. Servais Verherstraeten, der Albert Gehlen noch aus dem Parlament kennt, sieht durchaus einen Mehrwert.
Mit Blick auf die künftige Gestaltung des Landes werde laut darüber nachgedacht, Französischsprachigen in den Brüsseler Randgemeinden oder den Flamen in Brüssel eine Vertretung auf föderaler Ebene zu sichern, sagt Verherstraeten. Die Forderung der Deutschsprachigen nach einer garantierten Vertretung in der Kammer sei darum nur gerechtfertigt.
Auch Staatsekretär Melchior Wathelet kann die Forderung nachvollziehen. Eine gesicherte Vertetung im Wallonischen Parlament dürfe aber nicht darauf fußen, dass ein deutschsprachiger Kandidat an die Spitze gesetzt werde, nur um für einen französischsprachigen Ersatzkandidaten zwangsläufig den Platz im Parlament der Französischen Gemeinschaft freizumachen. Die Deutschsprachigen verdienten eine bessere Lösung als das, so Wathelet.
Bild: BRF