Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Kindergartenkinder an der Gemeindeschule in Bütgenbach stark zurück gegangen: Insgesamt sind es zwölf Kinder weniger. Entscheidend für diese Entwicklung sind die geburtenschwachen Jahrgänge.
Bevor die Kindergartenkinder der geburtenschwachen Jahrgänge die Primarschule erreichen, ist dort zumindest jetzt noch ein kleiner Zuwachs zu verzeichnen. In der Primarschule in Bütgenbach befinden sich im Vergleich zum vergangenen Jahr fast zehn Kinder mehr. Das Stundenkapital wurde allerdings erneut vom Bildungsministerium gekürzt, sodass einige Klassen mit mehr als 30 Schülern ziemlich überfüllt sind.
Große Herausforderung: Integrations-Projekt
In naher Zukunft wird die Grundschule für differenzierten Unterricht in Elsenborn - kurz GDU - an die Gemeindeschule in Bütgenbach angegliedert. Hintergrund dieser Maßnahme: In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind keine isolierten Sonderschulen mehr erlaubt. Heute spricht man von sogenannten Förderschulen - und diese sollen nun mit den Regelschulen auf einem Campus vereint werden.
Den gesetzlichen Festlegungen folgen nun Taten. Wann die GDU in Elsenborn an die Gemeindeschule in Bütgenbach angebunden werden soll, darauf kann sich Unterrichtsminister Oliver Paasch allerdings noch nicht festlegen. Erst müsse das pädagogische Konzept erarbeitet werden, dann würden die Baumaßnahmen definiert, so Paasch.
Bei den Ansätzen der Konzeptualisierung wird schnell deutlich, dass die Integration beider Schulen weit über die räumliche Annäherung hinaus geht. Menschen mit einer Behinderung gehörten in die Mitte und nicht an den Rand der Gesellschaft, so Unterrichtsminister Oliver Paasch wörtlich.
Er ist davon überzeugt, dass Regelschüler und Förderschüler von dem gemeinsamen Unterricht profitieren werden. Das Konzept bewährte sich bereits in Skandinavien - aber auch in Italien, der Schweiz oder im Großraum Aachen bestehen erfolgreiche Modellschulen. Trotzdem muss sich Paasch auch skeptische Reaktionen gefallen lassen: Manche Eltern befürchten Kontraproduktivität aufgrund der Verschmelzung.
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