Es ist viel gesagt und geschrieben worden in den letzten Wochen und Monaten über die geplante Asphaltmischanlage auf Kaiserbaracke. Eine Bürgerinitiative sammelte Unterschriften und wird am Samstag symbolisch Luftballons gegen die Ansiedlung des Werks steigen lassen.
Heute (Freitag) haben nun zum ersten Mal die Antragsteller von "Enrobest" öffentlich Stellung bezogen. Charles Nelles und seine Partner können den Widerstand der Anwohner nicht nachvollziehen. Im Brüsseler Vorort Grimbergen etwa funktioniere eine ähnliche Anlage ohne Klagen - nur wenige Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt.
Um mögliche Bedenken auszuräumen, haben sich die Unternehmer einen Fachmann aus der Schweiz kommen lassen: Jean-Luc Didier ist - wohlgemerkt - Verkaufsleiter bei dem Unternehmen, das die Asphaltmischanlage auf Kaiserbaracke anliefern und bauen soll.
Er vergleicht die Anlage mit einer gewöhnlichen Tankstelle. Schließlich werde das Bitumen ähnlich wie Benzin oder Diesel nur angeliefert, um dann als Bindemittel mit Splitt, Sand und kleinen Gesteinskörnern, dem sogenannten "Füller", vermengt zu werden. Bitumen mache dabei lediglich vier bis sieben Prozent der gesamten Masse aus.
Dabei handele es sich um einen geschlossenen Kreislauf. Der einzig mögliche Schwachpunkt könne das Verladen des fertigen Asphalts auf die Lastwagen sein. Auf Kaiserbaracke soll die Verladestation aber während dieses Vorgangs hermetisch geschlossen werden, dabei freiwerdende Gase würden noch im Innern aufgesaugt.
500.000 Euro hat das Grundstück auf Kaiserbaracke gekostet. Mehr als drei Millionen wollen die Unternehmen in die Asphaltmischanlage investieren. Nach einer Fristverlängerung wird die Entscheidung über eine Globalgenehmigung in den nächsten Tagen fallen.
Bild: Pascaline Lecoq