Wespen sind zur Zeit in Scharen unterwegs, profitieren von den reifen Früchten, dem süßen Blütennektar und an Tagen wie heute - von unserem Essen auf dem Terrassentisch. Ganz normal für die Saison - doch nicht in der Menge wie zur Zeit.
Da es schon im April sehr warm und sonnig war, konnten sich die Wespen sehr gut entwickeln. Jetzt ist die Brutpflege weitestgehend beendet.
Im Hochsommer stellt die Wespenkönigin die Eiablage ein. Die Wespen können sich mehr auf sich selbst konzentrieren, schwirren somit auch häufiger aus und die eigentlich nützlichen Tiere werden für den Menschen zu Plagegeistern.
Um festzustellen, wo die schwirrenden Plagegeister ihre Nester gebaut haben, ist Geduld gefragt. Denn nur bei genauer Beobachtung lässt sich die Einflugschneise zum Nest herausfinden - einmal das Nest gefunden, ist dringend davon abzuraten, selbst Hand anzulegen.
Besser ist es, direkt die Feuerwehr anrufen. Diese legt zur Zeit Sonderschichten ein: Alleine in Eupen sind für Dienstagabend 17 Einsätze geplant. Auch die Feuerwehr St. Vith rückt vermehrt aus, um Wespennester zu entfernen. Um die 12 Euro kostet solch ein Feuerwehreinsatz.
Von dunkler Kleidung ist abzuraten, da diese die Tiere anlockt. Getränke und Speisen sollten abgedeckt werden. Zur Zeit sind die Wespen besonders aggressiv, da es nur noch wenige Wochen sind, bis die Tiere auf natürliche Weise verenden. Doch bei all den negativen Aspekten: Die Wespe ist ein nützliches Tier und verschiedene Arten stehen unter Naturschutz. Nicht jedes Nest muss und darf ausgemerzt werden.
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Die Wespe ist besonders deswegen ein nützliches Tier, weil man mit Berichten über ihre wahnsinnig gefährlichen Umtriebe das mediale Sommerloch etwas füllen kann. Ich rate aber dazu auch antizyklisch um Weihnachten herum eine Vorausschau auf die Gefahren der kommenden Wespensaison, vielleicht in Form einer Expertenrunde aus Entomologen, Feuerwehrleuten und Notfallpsychologen, zu bringen. Übrigens scheint mir das Tier auf Ihrem Foto keine Wespe sondern ein Käfer (Clytus arietis) zu sein. Auch über ihn böte sich eine mehrteilige Sendereihe in den Sommerferien an, gefährlich ist er aber nicht.