Den Angaben zufolge hatten sich 65 mutmaßliche Opfer "mit glaubhaften Aussagen wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Priester" gemeldet. 23 von ihnen hätten bisher nach den Regelungen der Deutschen Bischofskonferenz einen Antrag auf Entschädigung gestellt. 36 Priester seien des Missbrauchs beschuldigt. 23 weitere betroffene Geistliche lebten nicht mehr.
Die Regeln der katholischen Deutschen Bischofskonferenz sehen eigentlich maximal eine Zahlung von 5000 Euro vor. In Aachen erhielt ein Opfer 10.000 Euro, weil es wiederholt sexuell missbraucht worden sei. Bischof Heinrich Mussinghoff habe gegen lebende tatverdächtige Priester kirchenrechtliche Maßnahmen angeordnet. Er habe sie im Einzelfall vom priesterlichen Dienst freigestellt, sie aus der Seelsorge genommen oder ein kirchenrechtliches Verfahren eingeleitet.
In den 50er Jahren seien sieben Priester nach staatlichem Recht wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger strafrechtlich verurteilt worden. Bei 26 Beschuldigten war die Tat den Angaben zufolge verjährt. Aktuell gebe es gegen zwei Priester ein strafrechtliches Verfahren.
dpa/lnw/rs