Die Messe wurde gleich von zwei Ehrengästen eröffnet: Premierminister Yves Leterme und Landwirtschaftsminister Benoît Lutgen waren in Libramont. Zum Auftakt der Messe sorgte Lutgen gleich für gute Laune: Er hat 15 Millionen Euro zusätzlich für Viehzüchter frei gemacht. Damit sollen vor allem Familienbetriebe gefördert werden.
Die "Foire de Libramont" erstreckt sich auf einer Fläche von 30 Hektar und gilt somit als Europas größte Freiluftveranstaltung. Auf dem Messegelände sind in diesem Jahr etwa 700 Aussteller vertreten.
Die Land- und Forstwirtschaftsmesse wurde bereits Mitte der 1920er Jahre gegründet. Seither wechselte sie immer wieder die Themenschwerpunkte. In diesem Jahr stehen vor allem drei Bereiche im Mittelpunkt: Der Beruf des Bauern, die Beziehungen der Branche zu den Verbrauchern und ganz besonders die Forstwirtschaft.
Die Holzbranche
Unter dem Motto "Produktiver Wald, konstruktiver Wald" befasst sich die Messe mit dem Wald als Wirtschaftskraft. Zahlreiche Unternehmen aus der Holzbranche präsentieren technische Innovationen zur Sicherung des Energiebedarfs. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima erhält Energieholz auch in Libramont neues Gewicht. Auf der Messe wird in diesem Zusammenhang die Frage diskutiert: Muss Holz verbrannt werden, und wenn ja, welche Sorte?
Vereine und Organisationen nutzen das diesjährige Motto, um über die nachhaltige Nutzung und Neugestaltung des Waldes zu informieren. Am 26. und 27. Juli - gleich nach der offiziellen Messe - bietet die "Foire de Libramont" Darbietungen im Wald von Paliseul an: Im Mittelpunkt stehen Forvührungen von Forstmaschinen.
Hunderte Aussteller, Fach-Referenten, Diskussionsforen und Rundtischgespräche prägen auch das Bild der 77. Auflage. Libramont ist in diesen Tagen Treffpunkt der landwirtschaftlichen Welt. Bis zu 4.000 Delegationen aus dem Ausland werden erwartet. Die "Foire de Libramont" definiert sich auch als Familienmesse: Zu den Unterhaltungs-Highlights gehören in diesem Jahr das Springreiten und die Maschinen-Präsentation "Mecanic Show".
mb/rkr - Bild: Philippe Bourguet (belga)