Es ist Jean-Claude Hollerich, der in den letzten Jahren in Japan lebte und arbeitete. Der Jesuitenpater aus Luxemburg war dort zuletzt Rektor der Jesuitengemeinschaft, Professor und Vize-Rektor an der Sophia-Universität von Tokio.
Der gebürtige Differdinger traf buchstäblich in letzter Minute an seiner neuen Wirkungsstätte ein. Heute Vormittag landete er an Bord einer aus Zürich kommenden Swissair-Maschine auf dem Flughafen Findel.
Jean-Claude Hollerich ist 54 Jahre alt und ist von Papst Benedikt zur Nachfolge von Monsignore Franck bestimmt worden, der schon im April 2009 75-jährig seinen Rücktritt eingereicht hatte. Wie so oft in diesen Fällen hatte der Papst ihn aber um eine Verlängerung gebeten.
Hollerich wuchs in Vianden auf und verbrachte seine Gymnasialzeit in Clairefontaine und Diekirch. Nach seinem Studium an der päpstlichen Gregoriana in Rom trat Hollerich Anfang der 80er Jahre in Wépion bei Namur in den Jesuitenorden ein.
Der neue Oberhirte ist nicht nur ein herausragender Theologe, sondern auch ein international bekannter Linguistiker. Seine Studien führten in nicht nur nach Japan sondern auch nach Frankfurt und München. An der Tokioter Sophia-Universität leitete Hollerich über 10 Jahre lang die Deutsch- und Europastudien.
Der neue Luxemburger Erzbischof wird als jung gebliebener und aufgeschlossener Geistlicher beschrieben. So begleitete er anlässlich des Weltjugendtreffens von Köln 600 junge Japaner nach Europa.
Jean-Claude Hollerich wird der achte Bischof in der Geschichte des Bistums Luxemburg. Die feierliche Bischofsweihe wird am 16. Oktober in der Kathedrale stattfinden.