Das vierjährige Kind aus Verviers bekommt offenbar regelmäßig "Filet américain" zu essen, also rohes Hackfleisch, das man mit Brot oder Fritten isst. Und dabei soll es sich angesteckt haben. Das zumindest haben die ersten Proben ergeben.
Die Lebensmittelkontrollbehörde Afsca hat jetzt großräumige Ermittlungen eingeleitet, auch bei dem Kind zu Hause. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass das "Filet américain" falsch zubereitet wurde von den Eltern oder falsch gelagert wurde, oder aber der Fehler liegt beim Lieferanten.
Möglicherweise ist auch ein Fehler beim Transport geschehen, wenn die Kühlkette nicht richtig eingehalten wurde. Da spielen viele Faktoren mit und die Afsca will die Fehlerquelle jetzt so schnell wie möglich finden.
Das Bakterium soll ziemlich aggressiv sein und hat bereits die Nieren angegriffen. Das heißt: Das vierjährige Kind hängt jetzt erst einmal an der Dialyse. Das ist ein Blutreinigungsverfahren, wenn die Nieren versagen. Und im Moment können die Ärzte noch nicht sagen, was zu retten ist. Möglicherweise trägt das Kind auch keine Schäden davon.
Durchfall
Fakt ist: Das Kind hatte schweren Durchfall. Die Eltern sind zum Hausarzt gegangen und trotz Bluts im Stuhl hat dieser die ganze Familie erst einmal wieder nach Hause geschickt. Die Lage hat sich weiter verschechtert und in der Notaufnahme haben die Ärzte dann den Stuhlgang untersucht und den Ehec-Erreger gefunden.
Es handelt sich nicht um den selben Erreger wie in Deutschland. Das zeigen die Labor-Tests eindeutig. Der Keim aus Verviers ist zwar auch ein Ehec-Erreger, also eine E-Coli-Bakterie, aber überhaupt nicht vergleichbar mit dem, was in Deutschland kursiert.
Im Moment geht es um einen isolierten Einzelfall. Deswegen ist die Gefahr laut Afsca nicht allzu groß. Jedenfalls warnt die Lebensmittelkontrollbehörde vor dem Verzehr von Rohfleisch - vor allem bei Kleinkindern.
belga/soir/alk/est
