Knapp zwei Monate nach dem spektakulären Großbrand im Hohen Venn erholt sich die Natur. Auf den Brandflächen wächst das fürs Hochmoor typische Pfeifengras. "Ein Großteil der Flächen ist völlig begrünt", sagte der zuständige Forstamtsleiter Ives Pieper. Auch das Heidekraut sprieße langsam wieder. Trotzdem habe der Brand der Natur geschadet.
Der materielle Schaden betrage etwa 700.000 Euro. Das Feuer hatte 8,6 Kilometer Plankenwege aus Holz zerstört. Über diese Stege konnten Wanderer in den Kern des Naturschutzgebietes laufen. Da im Moment das Geld fehle, sollen die Wege frühestens in diesem Herbst wieder hergestellt werden, sagte Forstdirektor Leo Schlembach in Malmedy. Bis dahin sind sie gesperrt.
Trotzdem sind an den Wochenenden viele Wanderer am Vennrand unterwegs, um sich die Rückkehr des Grüns auf den verbrannten Flächen anzusehen. Stellenweise stinkt es noch immer leicht verbrannt. Das Hohe Venn ist ein Magnet für Touristen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden.
Auch wenn sich die Natur erholt, war der Brand nicht gut für die Landschaft. Das Feuer habe der Artenvielfalt geschadet, meinte der Forstmann Pieper. Das schnell wachsende Pfeifengras verdränge andere Pflanzenarten. Das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn werde in diesem Jahr weniger Nachwuchs aufziehen, weil das Angebot an Heide- und Beerenkraut geringer sei.
Am Ostermontag (25. April) war in dem Moor der größte Brand seit rund 60 Jahren ausgebrochen. Als Feuerwalze raste er durch den belgischen Teil des Schutzgebietes. Die Vegetation war zundertrocken. 1000 Hektar Gras- und Heidelandschaft verbrannten. Die Löscharbeiten hatten zwei Tage lang gedauert. Die Brandursache wurde nicht geklärt.
dpa/alk - Archivbild: belga