Papierwahl kommt in die Deutschsprachige Gemeinschaft zurück

Mit großem Bedauern hat die Gemeinde Raeren die Rückkehr zu Stift und Papier bei den Wahlen aufgenommen. Denn inzwischen haben sich alle mit den PCs im Wahlbüro angefreundet. Auch bei der Technik habe man die Sache im Griff. Die Maschinen sind zwar alt, aber wenn es hakt, dann wissen die Techniker meist schnell, wo der Fehler liegt, weil man die Geräte inzwischen sehr gut kennt.

Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass es für 20 Jahre alte PCs kaum noch Ersatzteile gibt, irgendwann hätte man sich sowieso von ihnen verabschieden müssen. Technisch aufwändig waren die Wahlcomputer nie, die haben nicht einmal eine Festplatte, trotzdem waren und sind sie nicht billig. Damals kostete eine Computermaus umgerechnet mehr als 60 Euro.

Auf der anderen Seite muss man sehen, dass man nicht nur die Geräte kauft, sondern auch die Garantie, dass da keine Manipulation möglich ist. Das schlägt sich ebenso im Preis nieder. Raeren ist eine Gemeinde mit 10.000 Einwohnern und braucht 50 Wahlcomputer. Die haben einen Wert von rund 100.000 Euro. Den Heim-PC gibt es deutlich billiger.

Änderungen bei Wahl mit Papier

So einiges ändert sich, wenn wieder per Papier gewählt wird. Wir bekommen wieder etliche Blätter mit in die Wahlkabine und müssen aufpassen, dass wir beim Wählen keinen Fehler machen, der unsere Stimme sonst zur ungültigen Stimme werden lässt. Die größte Veränderung ist aber das Auszählen von Hand.

So eine Handauszählung dauert natürlich länger als die Computerzählung. Vier bis fünf Stunden muss man da zusätzlich rechnen. Auch werden mehr Wahlhelfer gebraucht. In Raeren statt 50 künftig wohl wieder 100.

Kurzfristig verursacht die Papierwahl sogar Extra-Kosten. Denn man braucht mehr Wahlkabinen und man braucht größere Wahlkabinen. Die alten PC-Kabinen sind zu klein und haben zudem noch Kabelschlitze, durch die man die geheime Wahl beobachten könnte. Da kommen also zunächst noch Investitionen auf die Gemeinden zu.