Direkt bei der ersten Wertungsprüfung am Donnerstagmittag stellte Thierry Neuville klar, dass sein Korsika-Sieg nicht von ungefähr kam. Über die 2,12 Kilometer brannten Neuville-Gilsoul im Peugeot 207 die erste Bestzeit in den Asphalt. In 1:09,7 Minuten war der Hünninger 1,4 Sekunden schneller als der Schwede Patrik Sandell im Skoda Fabia.
Der amtierende IRC-Champion Juho Hanninen aus Finnland (Skoda Fabia) und der Brite Guy Wilks (Peugeot 207) fuhren zeitgleich auf Rang drei (+1,5 auf Neuville). Auch dahinter ging es erwartet eng zu: Die zwei Skoda von Andreas Mikkelsen und Toni Gardemeister mit 1,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf fünf und sechs, vor Monte-Sieger Bryan Bouffier im Peugeot (+1,8) und Jan Kopecky (+1,9).
Eine Zehntelsekunde Vorsprung
Bei der zweiten Prüfung des Tages über 5,49 Kilometer musste Neuville sich Guy Wilks (beide im Kronos-Peugeot) geschlagen geben. Das Duo vom Team Peugeot Belgien-Luxemburg war 1,4 Sekunden langsamer als der Brite, verteidigte aber die Gesamtführung - mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Wilks! Hinter den beiden Peugeot 207 reihten sich die vier Skoda Fabia von Hanninen, Mikkelsen, Sandell und Gardemeister ein. Siebtschnellster der zweiten Wertungsprüfung war Bryan Bouffier (Peugeot) vor Giandomenico Basso im Proton Satria Neo. Jan Kopecky fuhr die neuntschnellste Zeit.
Nach Tag eins mit nur 7,61 Kilometern liegen die zehn schnellsten Piloten innerhalb von 8,5 Sekunden. Nicht in den Top Ten ist Juho Hanninen, der bei der zweiten Wertungsprüfung zehn Strafsekunden aufgebrummt bekam (damit +11,7 und Rang elf). Hinter Neuville und Wilks folgen mit zwei Sekunden Rückstand Patrik Sandell und Andreas Mikkelsen, vor Gardemeister (+3,2) und Bouffier (+3,5). Kopecky hat 5,5 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Neuville. "Das wird eine schwierige Rallye. Wir müssen sehr vorsichtig sein", sagte der 22-jährige Hünninger im Ziel der ersten Etappe. Am Freitag geht es um 8:44 Uhr Ortszeit (7:44 Uhr in Belgien) weiter.
Côte d'Azur des Ostens
Die Rallye rund um Jalta auf der ukrainischen Halbinsel Krim am schwarzen Meer gehört zum ersten Mal zum IRC-Kalender. Bis auf Spitzenreiter Freddy Loix sind alle Top-Fahrer an der "Côte d'Azur des Ostens" am Start. Ganze 14 S2000 (insgesamt 52 Teams) nehmen die 14 Asphaltprüfungen in Angriff. Nach 261,87 gewerteten Kilometern wird am Samstagnachmittag der Sieger der Yalta-Rallye und wohl auch ein neuer Gesamtspitzenreiter der Intercontinental Rallye Challenge feststehen. Heißeste Kandidaten auf die Führung sind Thierry Neuville und Skoda-Werkspilot Jan Kopecky (beide mit 40 Punkten, fünf Zähler hinter Loix).
Mit Cédric Cherain und Cédric Pirotte (Renault Mégane RS) ist bei der Yalta-Rallye ein zweites belgisches Duo am Start. Cherain-Pirotte liegen momentan auf Gesamtrang 13 und sind Schnellste ihrer Klasse.
irc/km