Die Vennbahn-Route soll eines Tages der längste zusammenhängende grenzüberschreitende Radwanderweg Europas werden. 138 Kilometer in drei Ländern - Deutschland, Belgien und Luxemburg - stehen zur Verfügung. Mit einem Höhenunterschied von niemals mehr als zwei Prozent.
Bislang kommen die Planungen und Arbeiten gut voran. Im Sommer wird zunächst die 13 Kilometer lange Strecke zwischen Roetgen/Raeren und dem Bahnhof in Lammersdorf ausgebaut. Begonnen wird mit dem schwierigsten Teil, der "Himmelsleiter" an der B258. Die Stelle, an der die Gleisanlagen die abschüssige Bundesstraße überqueren, ist für Radfahrer zu gefährlich. Und sie hätten hier auch nicht die Vorfahrt. Zur Lösung des Problems liegen verschiedene Vorschläge auf dem Tisch.
Die Idee einer Brücke über die Himmelsleiter wird sich wohl nicht durchsetzen - aus Kostengründen. Realistisch weil bedeutend günstiger wäre ein Tunnel. Dazu würde die Senke an der Querung zur Himmelsleiter aufgeschüttet, und durch den Boden würde ein 20 Meter langes Halbrohr für den Radweg gelegt. Aber auch hier gibt es kritische Stimmen. Einige fürchten, dass sich dort bei einsetzender Dunkelheit zwielichtige Gestalten herumtreiben könnten. Andere sehen den Ort bereits als wilde Müllkippe. Wiederum andere machen Sicherheitsbedenken geltend: Die Himmelsleiter könnte ohne Senke zu einer Abschusspiste werden.
Entschieden ist in der Frage noch nichts. Allerdings hat das Aachener Baudezernat erste Gespräche mit Fachleuten geführt und Kostenschätzungen eingeholt. Letzlich werden hauptsächlich die Kosten bestimmen, welche Alternative zur direkten Überquerung der Himmelsleiter das Rennen macht. Allzu viel Zeit will man sich mit der Entscheidungsfindung aber nicht geben, um das Bauvorhaben Ravel-Route nicht zu verzögern.
Insgesamt soll die Ravel-Route auf der Trasse der alten Vennbahn Mitte 2012 zur Verfügung stehen.
Bild: brf