Dort wird dann über die Entwürfe beraten und abgestimmt. Vorgesehen sind unter anderem: Mehr Geld für die Weiterbildung der Lehrer, weitere Anstrengungen im Bereich Förderpädagogik und einmalige Studienmöglichkeiten für Gesellen. Außerdem wurde heute bekannt: Die Autonome Hochschule plant neue Studiengänge.
Bisher bietet die Autonome Hochschule zwei Bachelor-Studiengänge an: Grundschullehrer und Krankenpfleger. Das Angebot soll nach den Plänen von Bildungsminister Oliver Paasch aber schon bald erweitert werden und zwar um den Bereich Finanzdienstleistung. Ein Bachelor in Buchhaltung schwebt dem Minister vor.
Zwar gibt es dafür noch keinen Dekretentwurf, aber der soll bis zum Ende des Jahres folgen. Die Nachfrage sei groß, sagte Paasch. Der Bedarf auch. Und: Das Vorhaben sei machbar. Die meisten Dozenten für einen Buchhalter-Bachelor gibt es bereits in Ostbelgien. Am IAWM werden seit Jahren Meisterkurse in Buchhaltung angeboten.
Um sich in dem Bereich jedoch selbständig machen zu können, ist der Studienabschluss nötig. Bisher müssen junge Leute aus Ostbelgien, die sich für den Bereich interessieren, wie für die allermeisten anderen Fächer auch auf Hochschulen und Unis im Landesinnern zurückgreifen.
Minister Paasch stellte heute noch eine weitere Neuerung vor. Ab dem kommenden Schuljahr können Gesellen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ein Studium in Angriff nehmen. Die einzige Voraussetzung: Sie müssen ein Jahr lang die Schulbank drücken. Das Zusatzjahr geschieht berufsbegleitend, also nach Feierabend.
Nach der Abschlussprüfung erhalten die Gesellen das technische Abitur. Und damit können sie an belgischen Hochschulen und Universitäten studieren. Praktisch zum Beispiel für den gelernten Schreiner, der später das Studium zum Innenarchitekten absolvieren will.
Die Autonome Hochschule soll mehr Geld für die Weiterbildung von Lehrern erhalten. So sollen die Mittel der Hochschule um knapp 200.000 Euro erhöht werden. Dadurch sollen die Lehrer vor allem im Bereich Förderpädagogik ausgebildet werden. Hier soll eine neue Dienstelle für benachteiligte Schüler entstehen. Und die Altersteilzeit für Lehrer wird ausgebaut. Damit soll das Burn-Out-Risiko bei Lehrern ab 55 vermieden werden.
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