Zwei Tage Erkundungsfahrten haben der ostbelgische Rallyefahrer Thierry Neuville und Co-Pilot Nicolas Gilsoul bereits hinter sich. Nach letzten Vorbereitungen steht am Mittwochabend mit dem "Shake Down" das Aufwärmtraining an. "Die Straßen hier auf Korsika sind sehr schmal und uneben. Da gibt es keinen Platz für Fehler", sagt Thierry Neuville. "Es sieht nach harter Arbeit in den nächsten Tagen aus ..."
Am Donnerstag um 13 Uhr fällt der Startschuss für den dritten Lauf der Intercontinental Rallye Challenge. Die erste von 14 Asphaltprüfungen beginnt um 14:03 Uhr, am Samstagabend gegen 22 Uhr steht der Sieger fest. Wie beim letzten Lauf auf den Kanarischen Inseln (dritter Platz) will der 22-jährige St. Vither im Peugeot 207 S2000 dann wieder weit vorne mit dabei sein.
"Ankommen und gleichzeitig viele Punkte einfahren", gibt Neuville das Ziel vor. "Ich werde versuchen, mich nicht selbst unter Druck zu setzen und nicht zu viel zu überlegen." Nach den letzten Tests mit Peugeot Sport in Frankreich gibt er sich zuversichtlich: "Auch da waren die Straßen sehr holprig und wir haben eine gute Abstimmung gefunden. Das wird mir in Korsika sicher sehr nützlich sein. Aber es ist eine lange und schwierige Rallye, ich werde kein Risiko eingehen."
Die Kollegen räumen ihm Chancen ein: "Thierry Neuville ist sehr schnell. Auf den Kanarischen Inseln hat er gezeigt, was er kann. Das wird ihm Selbstvertrauen geben", lobte Freddy Loix den Hünninger. "Fast Freddy" und Co-Pilot Frédéric Miclotte sind im Skoda Fabia S2000 auf Korsika ebenfalls am Start. Loix hat in der IRC-Gesamtwertung nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Juho Hanninen (33 Zähler, nicht dabei) und will die Führung erobern.
Größtes "Hindernis": Der Franzose Bryan Bouffier (31 Punkte) im Peugeot 207 S2000. Thierry Neuville liegt in der Gesamtwertung mit 15 Punkten auf Rang 6. Neben Neuville und Loix ist Ghislain De Mévius in einem Peugeot 207 RC Rallye der dritte belgische Pilot im Feld. Eurosport zeigt sechs Wertungsprüfungen der Korsika-Rallye live. Los geht es mit der WP3 am Freitag um 9 Uhr.
Tour de Corse
- 1956: Die Belgierin Gilberte Thirion und Co-Pilotin Nadège Ferrier aus der Schweiz gewinnen im Renault Dauphine die erste Korsika-Rallye
- 1986: Der Finne Henri Toivonen und Sergio Cresta aus den USA (Lancia Delta S4) kommen bei einem Unfall ums Leben - das Ende der Gruppe B-Fahrzeuge
- 1995: Bruno Thiry und Stéphane Prévot (Ford Escort Cosworth) stehen vor dem Sieg - bis kurz vor dem Ziel ein Radlager seinen Geist aufgibt. Der Sieg geht an Didier Auriol - zum sechsten Mal. Mit Bernard Darniche hält er den Rekord bis heute. Sébastien Loeb gewann "nur" vier Mal.
- 1997-98: Colin Mc Rae siegt zwei Mal in Folge. Im Gedenken an den Rallye-Weltmeister von 1995 wird auch dieses Wochenende der Colin Mc Rae-Preis vergeben. Auf den Kanarischen Inseln ging er an Thierry Neuville.
- 2003: François Duval und Stéphane Prévot liegen im Ford Focus WRC auf Siegkurs - bis ein Gewitter und die besseren Reifen Petter Solberg nach vorne spülen. Hinter Carlos Sainz werden Duval/Prévot Dritte. 2004 wirft ein Motorschaden Duval auf Rang zwei liegend aus dem Rennen.
Startnummern 1 - 10
1. Bryan Bouffier – Xavier Panseri Peugeot 207 S2000
2. Freddy Loix – Frédéric Miclotte Skoda Fabia S2000
3. Guy Wilks – Phil Pugh Peugeot 207 S2000
4. Jan Kopecky – Petr Stary Skoda Fabia S2000
5. Thierry Neuville – Nicolas Gilsoul Peugeot 207 S2000
6. Andreas Mikkelsen – Ola Floene Skoda Fabia S2000
7. Bruno Magalhaes– Paulo Grave Peugeot 207 S2000
8. Toni Gardemeister – Tapio Suominen Skoda Fabia 2000
9. François Delecour – Dominique Savignoni Peugeot 207 S2000
10. Pierre Campana – Sabrina De Castelli Peugeot 207 S2000
mitt/irc/km