"Hier bekommt nicht jeder sein eigenes Becken", sagte St. Viths stellvertretender Bürgermeister Herbert Felten scherzhaft, mitten in der angeregten Stadtratsdebatte über die künftige Gestaltung der Badelandschaft in seiner Gemeinde. Letzten Endes soll es aber doch darauf hinauslaufen, dass jeder seinen Badefreuden nachgehen kann: vom Babyschwimmen übers Bahnenziehen bis zur Aquagymnastik für Senioren.
Denn auch wenn die eigentlichen Planungen noch durch ein Studienbüro ausgearbeitet werden müssen, kann sich die Mehrheit durchaus vorstellen, im Sport- und Freizeitzentrum ein drittes Becken, ein sogenanntes "Lehrschwimmbecken" anzubauen. Aber für die Opposition ist das zu teuer. So sehr Leo Kreins und Klaus Jousten andere Zusatzarbeiten für sinnvoll halten: ob es die umfassende Dachsanierung ist, die Einbeziehung der Umkleiden oder einen neuen Schwingboden in der Sporthalle - mit einem Anbau fürs Lehrbecken können sie sich nicht identifizieren.
Etwas größer hätte sich die zweiköpfige Opposition auch das neue Freibad in Wiesenbach gewünscht. Leo Kreins wollte seine Freude nicht verbergen, dass die Mehrheit nun doch entschieden habe, am Standort Wiesenbach ein neues Becken zu bauen - innerhalb des bestehenden. Gerade wenn bei schönem Wetter Jugendgruppen das Freibad stürmten, könnte es nach seinem Dafürhalten eng werden.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt mit der Betreiberin des Campingplatzes in Wiesenbach einen Bewirtschaftungsvertrag abgeschlossen. So stellt die Stadt in dieser Übergangssaison unter anderem noch den Bademeister. Nach Fertigstellung des neuen Bades kämen dann keine Funktionskosten mehr auf sie zu. Nach Ablauf des zweijährigen Vertrages soll er dann ohnehin an die Verpachtung des Campingsplatzes gekoppelt werden.