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Brand im Venn - ein Kommentar

29.04.201118:21
Großbrand im Hohen Venn

Im Venn haben Anfang der Woche auf rund 1.300 Hektar die Flammen gewütet. Nach aktuellem Kenntnisstand entstand der Brand aus Unachtsamkeit. Er hinterließ zunächst eine große schwarze Fläche, etliche Liter Schweiß der Rettungskräfte und die Erkenntnis: Ja, Ostbelgien identifiziert sich tatsächlich auch über seine Natur.

Beeindruckend war er, der Brand im Venn und das in vielfacher Hinsicht. Kilometerlange Feuerfronten fraßen sich durch Heide und Pfeifengras - das recht schnell und auf riesiger Fläche. Am Ostermontagabend glühte der Horizont in den umliegenden Ortschaften orange-rot, als zerliefe die untergehende Sonne im Venn. Auch ich stand staunend am Fenster des BRF-Funkhauses - selbst hier war das Feuer über einen breiten Streifen klar zu sehen.

Eine Katastrophe war der Brand nicht, darin sind sich vor allem die Naturkenner einig. Natur-Unkundige beeindruckt, dass die unfreiwillige Brandrohdung der Heidelandschaften sogar gut ist. Wucherndes Gestrüpp verschwindet und es entsteht neuer Lebensraum für seltene Pflanzen. Im abgebrannten Pfeifengras gibt es nun eine Chance, ökologisch wertvollere Biotope entstehen zu lassen.

Es hätte auch anders laufen können. Die Flammen machten just vor den kritischen Stellen halt. Im Norden und Osten kurz vor dem Hochwald, im Westen an der Vennstraße und im Süden vor dem ökologisch tatsächlich wertvollen Torfmoor. Dort hätte der Brand weitaus schlimmere Folgen gehabt.

Zu verdanken haben wir das dem beeindruckenden Einsatz der Feuerwehr. Über 300 Feuerwehrmänner, die nun nicht jeden Tag zusammenarbeiten und die Förster haben es gemeinsam geschafft, die kritischen Stellen zu schützen. Mittendrin der Eupener Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter Claudy Marchal. Höchst beeindruckend, wie er selbst mitten im Kampf gegen die Flammen immer wieder vor die internationale Presse trat, den Stand der Dinge erklärte und dabei eine innere Ruhe ausstrahlte, als lösche er gerade ein etwas zu groß geratenes Lagerfeuer. So viel Besonnenheit, wenn die Natur ihre Gewalt zeigt, schafft Vertrauen in die Rettungskräfte, wie es nicht zu übertreffen ist.

Das war das völlige Gegenteil von aufgescheuchtem Aktionismus, den wir sonst bei kleinen bis großen Unglücken erleben, wenn emotionsgeladene Bürger und Politiker eilig nach neuen Gesetzen, Vorschriften und Strafen schreien und dabei vergessen, dass nur eine Diktatur die totale Sicherheit kennt.

Beeindruckend aber auch: Das Hickhack um den Einsatz von deutschen Löschhubschraubern. Da braucht es im Europa der gemeinschaftlich verbannten Glühbirnen auch im akuten Krisenfall noch nationale Überflugrechte.

Und noch etwas beeindruckt am Brand des Venns: die Teilnahme der Bevölkerung. Sicher ist eine Portion Voyeurismus im Spiel, doch dahinter steckt mehr. Etliche Freiwillige, die aktiv mit anpacken wollten, haben sich bei den Rettungskräften gemeldet. Während des Brandes ist das sicher der falsche Zeitpunkt - aber die Bereitschaft zeigt, dass das Venn für die Ostbelgier mehr ist als nur ein Begriff. Auch der Nicht-Naturfreund und der Nicht-Spaziergänger war innerlich betroffen.

Das Venn verbindet also nicht nur geographisch die Nordgemeinden, die Eifel, die Wallonie und sogar Deutschland. Selbst der ARD-Tagesschau war der Brand einen Bericht wert. Die gemeinsame Schnittmenge ist ausgerechnet der Platz, wo keiner wohnt.

Auf der Liste der gemeinsamen ostbelgischen Werte hat das Venn jetzt zweifelsfrei seinen festen Platz. Bleibt zu hoffen, dass wir alle diesem Wert mit Respekt begegnen und die nötige Achtsamkeit schenken. Denn öfter als einmal in 60 Jahren braucht keiner einen so großen Brand im Venn.

Bild: belga

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