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Proteste in Brüssel: Ostbelgische Landwirte unterstützen die Forderungen

18.12.202518:08
  • Bauernbund
Ingrid Mertes wird neue Geschäftsführerin des Bauernbunds (Bild: Simonne Doepgen/BRF)
Ingrid Mertes, Geschäftsführerin des Bauernbunds (Archivbild: Simonne Doepgen/BRF)

Auch der Bauernbund Ostbelgien hat den Landwirten in der Region die Möglichkeit gegeben, an den Protesten in Brüssel teilzunehmen. Die Gruppe sollt mit dem Zug anreisen und dann an dem Protestmarsch des Europäischen Landwirtschaftsverbands "Copa Cogeca" teilnehmen. Doch auf offiziellem Wege trat kein ostbelgischer Landwirt die Reise nach Brüssel an.

Das bedeute aber nicht, dass die Meinung der ostbelgischen Landwirte nicht in der Hauptstadt vertreten worden sei, so Ingrid Mertes, Geschäftsführerin des Bauernbund Ostbelgien.

"Das Ziel war es, dass der flämische Boerenbond mit dem Bauernbund 30 Mann vor Ort hat. Diese Anzahl haben wir übertroffen, es sind über 100 Landwirte der Organisation vor Ort. Außerdem ging es auch nicht darum, dass man jede Menge Belgier da hat, die alle anderen Nationen sozusagen mit ihrer Anzahl erdrücken. Es sind ja auch Landwirte aus Spanien, Italien oder Portugal mit dabei. Wir waren sehr zufrieden mit der Anzahl der Teilnehmer durch unseren Verbund."

Viele der Landwirte befürchten, dass das Mercosur-Abkommen dazu führt, dass Produkte aus Südamerika importiert werden, die nicht den EU-Standards entsprechen und zudem viel günstiger in der Herstellung sind.

"Handel ist in erster Linie etwas Gutes, das muss man festhalten. In Europa gibt es aber so unglaublich viele Auflagen, die streng kontrolliert werden. Da stellt man sich dann wirklich die Frage, ob das Zeug, das von außen hereinkommt einfach so gegessen werden darf. Da sehen wir, dass das Abkommen nicht ausreichend Garantien bietet", so Mertes.

Damit ein Abkommen, wie das mit den südamerikanischen Staaten funktionieren kann, müsse die EU vor der eigenen Haustüre kehren.

"Wenn die EU unseren europäischen Landwirten strenge Auflagen macht, dann muss sie auch so konsequent sein, zu sagen, dass wir nur Handel mit denjenigen betreiben, die sich auch an diese Bedingungen halten. Wenn die EU dann merkt, dass kein Mensch auf der Welt sich an die Bedingungen halten will, dann sollte sie sich an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob sie mit ihren Auflagen nicht auch über das Ziel hinausgeschossen ist."

Neben dem Mercosur-Abkommen protestieren die Landwirte auch gegen die Kürzung finanzieller Mittel und die steigende Bürokratie der EU-Landwirtschaft.

"Es ist unglaublich teuer geworden, in der EU zu produzieren. Es wird auch immer schwieriger, verschiedene Genehmigungen zu bekommen. In manchen Regionen geht es so weit, dass man auch wenn man eine Genehmigung bekommen hat, eigentlich schon damit rechnen kann, vor Gericht gezerrt zu werden, weil es gegen Umweltauflagen verstoßen könnte und da stehen wir in Konkurrenz zum Rest der Welt, die diese Gängelungen nicht hat", erklärt Mertes.

Ob die EU das Mercosur-Abkommen wie geplant am Samstag unterzeichnen wird, steht noch nicht fest. Eine Mehrheit für das Abkommen gibt es unter den EU-Ländern Stand jetzt noch nicht.

Bauernproteste in Brüssel: Krawall auf Straßen, Verständnis in der Kammer

Lindsay Ahn

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