Das Bistum Aachen hat eine Liste verstorbener verurteilter und mutmaßlicher Missbrauchstäter von seiner Internetseite entfernt. Im Oktober 2023 hatte das Aachener Bistum als erste deutsche Diözese eine solche Liste veröffentlicht. Damit sollten Betroffene ermutigt werden, sich zu melden. Dies taten in der Folge 68 zuvor noch unbekannte Missbrauchsopfer.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser begründete die jetzt erfolgte Entfernung der Liste damit, dass Angehörige mutmaßlicher Täter Details zu erhobenen Vorwürfen angefragt hätten. Dem habe das Bistum aus Rücksicht auf Betroffene und ihren Persönlichkeitsschutz nicht stattgeben können.
Zudem habe der Vatikan in einem Schreiben vom September 2024 betont, dass es mit Blick auf die Unschuldsvermutung nicht legitim sei, die Namen beschuldigter Verstorbener zu veröffentlichen und ihren guten Ruf zu schädigen.
spiegel/mh