Der Kern des Projekts liegt im Untergrund: Alle Häuser werden künftig an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Außerdem werden Wasser-, Strom- und Glasfasernetze erneuert oder erstmals verlegt. Gleichzeitig entsteht eine neue Fahrbahn mit Fuß- und Radweg auf der rechten Seite in Richtung Garnstock.
"Die AIDE, der Versorger, der für die Kanalisation zuständig ist, hat jetzt beschlossen, hier zu investieren und andere Parameter spielen mit, sodass wir jetzt wirklich 2026 an die Neugestaltung der Hochstraße gehen", erklärt Lucas Reul, Bauschöffe der Stadt Eupen.
Zwischen Denkmalschutz und Klimaschutz
Die Baumallee entlang der Hochstraße steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Doch viele der alten Eschen sind stark geschädigt. Einige müssen aus Sicherheitsgründen ohnehin gefällt werden, erläutert Nadia Reinartz vom Umweltdienst der Stadt Eupen. "Die Eschen sind in einem schlechten Zustand. Da musste abgewogen werden, wie wir diesen Spagat machen. Wir werden Fällungen aufgrund der Gesundheitssituation der Bäume durchführen, um diese neue überarbeitete Baumallee in dieses Straßenbild zu integrieren.”
Von insgesamt 47 Bäumen sollen über 20 gefällt werden. 15 Jungbäume werden innerhalb des Stadtgebiets umgesetzt. Zusätzlich pflanzt die Stadt 39 neue, klimaresiliente Arten wie Traubeneiche, Hopfen- oder Hainbuche, erklärt Reinartz. "Das sind Klimabaumarten. Die müssen Dürreperioden und Starkregen überstehen. Die sind stadtresistent, schädlingsresistent, streusalzresistent und frostresistent."
Bauphasen und neue Verkehrsregeln
Im Februar oder März 2026 findet die Fällung und Verpflanzung der Bäume statt. Im Sommer 2026 folgen der eigentliche Kanal- und Straßenbau, bevor Ende 2027 die neuen Bäume gepflanzt und die letzten Arbeiten an Fahrbahn und Wegen abgeschlossen werden.
Nach dem Umbau wird die Hochstraße wieder durchgängig befahrbar sein - allerdings mit Tempo 30 und ohne Schwerlastverkehr, erklärt Bauschöffe Reul. "Die Mobilität wurde 2011 eingeschränkt, weil der Straßenzustand sehr schlecht war und es nicht mehr erlaubte, dass hier viel gefahren wird. Theoretisch müsste jetzt wieder ganz geöffnet werden, so wie es früher war. Wir haben aber beschlossen, das trotzdem einzudämmen."
Bremsschwellen sollen den Verkehr bremsen. Eine ANPR-Kamera in Garnstock überwacht, dass die Hochstraße nicht als Schleichweg genutzt wird. Im Idealfall entlastet das die untere Herbesthaler Straße, ohne die Hochstraße zu einer neuen Umgehungsstraße werden zu lassen.
Die Baukosten für die Stadt belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro.
Manuel Zimmermann



Was heißt hier, am Klimawandel angepasste Bäume pflanzen? Ich habe vor 15 Jahre Ahorn im Garten gepflanzt. Ich glaube die muss ich bald wieder fällen, weil sie trotz mehrere Male zurückschneiden viel zu groß werden. Wenn es wirklich wärmer wird, wachsen auch Bäume viel schneller.
Ich weiß nicht,was daß soll, mit dem Klimawandel angepasste Baumarten?
Wenn die Arbeiten so lange dauern wie in der Unterstadt dan sollten die Anwohner sich auf einiges gefasst machen.
Wird auch aller höchste Zeit, diese Straße wieder für den Verkehr zu öffnen. Das wird auch mehr als eine kleine Entlastung für die Herbesthaler- und Vervierser Str.
Dass der Straßenzustand an der Sperrung schuld sein soll, halte ich für einen Mythos. Es gibt so viel schlechtere Straßen in Eupen, die alle noch offen sind. Ich meine mich erinnern zu können, dass die etwas wohlhabenderen die dort wohnen, die "Sperrung" dieser Straße eingefordert hatten. Mal gespannt, wie es dann wird. Es ist ja schön zu lesen, dass die gefällten Bäume durch den Einsatz neuer ausgeglichen werden. ☺️
LG