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Vogelgrippe: Wie ein Eupener Biohof seine Tiere vor der Infektion schützt

07.11.202517:29
  • Eupen
Hühner auf der Wiese neben dem Hühnermobil, geschützt durch einen Zaunüberwurf
Bild: Lena Orban/BRF

Seit einigen Wochen breitet sich die Vogelgrippe wieder aus. Um die Ausbreitung einzudämmen und Tiere vor der Ansteckung zu schützen, gelten seit Ende Oktober Maßnahmen, die Züchter und Mastbetriebe einhalten müssen - auch Betriebe in Ostbelgien sind davon betroffen.

Freitagvormittag auf einer Wiese des Bio Gut Rotter. Das Hühnermobil, das hier seit dem Sommer das Zuhause von 199 Hühnern ist, muss umgesetzt werden. Dafür muss alles vorbereitet werden, erklärt Bio-Landwirtin Anke Küchenberg: "Das Netz bleibt jetzt am Mobil dran. Und der Plan ist, dass wir jetzt von den Seiten quasi alles zusammenraffen und dann später von hinten alles aufrollen und dann am Mobil festmachen und dann wegfahren. Das ist die Theorie."

Das Netz, das einmal übers Gehege geht, ist eine der Maßnahmen, die der Biohof in den nächsten sechs Monaten aufgrund der Ausbreitung der Vogelgrippe einhalten muss. "Für uns war das von Anfang an klar, dass wir mit dem Netz arbeiten werden und die Hühner nicht komplett im Stall halten. Das sind 38 Quadratmeter. Es wären um die fünf Hühner pro Quadratmeter. Die würden, glaube ich, eher an Ersticken sterben, als an der Vogelgrippe."

Dann wird das Netz aufgerollt, damit es beim Verschieben des Hühnermobils gleich nicht im Weg ist. Alle zehn Tage muss das Mobil versetzt werden, damit die Hühner wieder frisches Gras haben - eine Aktion, die gut zwei Stunden dauert. Die Hühner sind währenddessen noch im Mobil, freuen sich aber darauf, schon bald wieder raus zu dürfen.

Das Hühnermobil
Bild: Lena Orban/BRF
Das Hühnermobil wird mithilfe eines Traktors versetzt
Bild: Lena Orban/BRF

Alle geben also Gas, sodass das Mobil mit dem Traktor versetzt werden kann. Dann wird wieder alles rückgängig gemacht und das Netz wieder ausgerollt - noch ein bisschen in Form bringen und dann kann es auch schon aufgerichtet werden, mithilfe von großen Eisenstangen. Einen 100-prozentigen Schutz gibt das Netz allerdings nicht. Fremder Vogelkot kann trotzdem ins Gehege fallen und so Tiere infizieren. Woran würde ich eigentlich ein krankes Huhn erkennen?

"Das merkst du ganz schnell, weil dann die Legeleistung komplett runtergeht. Du hast dann quasi keine Eier mehr. Die Tiere sind alle sehr angeschlagen, sitzen alle in der Ecke und essen nicht mehr. Ich gucke immer auf den Kamm beim Huhn. Wenn der schön groß und schön gerötet ist, heißt das, dass das Huhn sich wohlfühlt. Genau darauf achte ich immer. Und dass kein Huhn sich isoliert, weil das auch immer ein schlechtes Zeichen ist."

Bio-Landwirtin Anke Küchenberg steht vor der Hühnerwiese
Bio-Landwirtin Anke Küchenberg (Bild: Lena Orban/BRF)
Hühner auf der Wiese, geschützt durch einen Zaunüberwurf
Bild: Lena Orban/BRF
Bio-Landwirt Max Küchenberg sammelt am Hühnermobil die Eier ein
Bio-Landwirt Max Küchenberg (Bild: Lena Orban/BRF)

Und dann ist es endlich so weit: Die Hühner dürfen die neue Wiese erkunden. Diese Art von Haltung mache die Hühner widerstandsfähiger, ihre Tiere hätten ein gutes Immunsystem, sagt Anke Küchenberg. Was macht ein glückliches Huhn aus? "Für mich vor allem der Auslauf. Und, dass das Huhn seinem normalen Tagesrhythmus nachgehen kann. Also ein Huhn muss scharren können, muss sich sonnenbaden können, muss sandbaden können. Und wenn ein Tier seinen natürlichen Rhythmus beibehalten und folgen kann, ist das für mich ein glückliches Tier, würde ich sagen."

Es geht auf die Rückseite des Hühnermobils. Dort werden die Eier eingesammelt. Die werden dann in Kartons zusammengepackt und noch am Hof selbst verkauft.

Lena Orban

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