Geoffrey Herzet hat eine Ausbildung als Polsterer gemacht in Brüssel, hat dann 22 Jahre lang bei einem großen Polstermöbelhersteller gearbeitet. Seit fünf Jahren ist das Aufbereiten von alten Polstermöbeln schon sein Hobby, das er jetzt zu seinem Beruf gemacht hat. In seinem Atelier "mobili’Art" macht er aus alt neu. "Diese Möbel sind zu schade für den Müll", erklärt er.
Er kauft nur Teile ein, die ihm selbst gefallen. Er restauriert sie nach seinen Wünschen - macht also keine Auftragsarbeiten. Auf die Suche nach den passenden Möbeln geht er überall - ob in Antiquitätenläden oder online: "Man muss sehr aktiv suchen, denn man ist nicht der Einzige, der nach solchen Schätzchen sucht. Es gibt mehrere hier in der Region und auch europaweit die danach suchen. Da muss man schon schnell sein und auch den gewissen Preis dafür zahlen - denn viele wissen, was sie da stehen haben."
Alte Designer-Möbel von skandinavischen Designern haben es ihm angetan. In seinem Atelier stapeln sich teilweise die Möbelstücke, um die er sich noch kümmern möchte.
Oft beginnt die Arbeit damit, den kompletten Bezug auseinander zu nehmen und anhand davon ein neues Schnittmuster für den neuen Stoff herzustellen. Immer wieder müssen dann Anpassungen gemacht werden, bis der Stoff richtig pass. "Ich mache dann einen Testbezug, den nähe ich zusammen und mache den auf das Möbelstück. Aber der muss dann trotzdem weiter angepasst werden, das passt selten direkt beim ersten Mal."
Am Ende entstehen Einzelstücke, in die viel Arbeit und Liebe gesteckt wurden. Am liebsten würde Geoffrey Herzet sie alle behalten wollen. "Das ist jedes Mal eine Tragödie. Oft bin ich froh, wenn sie noch eine Zeit hier stehen bleiben und nicht sofort weggehen. Ich erfreue mich immer so daran."
Lena Orban



