Seit November 2011 ist Christoph Hendrich bereits für die Tourismusagentur Ostbelgien tätig, beginnend als Projektassistent. 2010 hatte Christoph Hendrich damals in Aachen sein Studium abgeschlossen: Politische Wissenschaften und Geografie - mit Schwerpunkt Tourismus. Bislang war der 42-Jährige bei der TAO für den Bereich Produktentwicklung zuständig.
Als die Direktorenstelle ausgeschrieben wurde, zögerte er nicht. "Ich bin seit 14 Jahren in der TAO und lebe eigentlich alles, wofür wir hier stehen, wofür wir arbeiten", sagt er. "Es hat sich nun mal die Situation ergeben, dass wir nach einer neuen Führung gesucht haben. Und da war für mich sofort klar, dass ich das machen will - für dieses Team, für diese Region und für unsere Partner."
Das derzeitige Herbstwetter mit Regen und Wind ist für Wanderungen, Fahrradausfahrten oder andere Freizeittätigkeiten unter freiem Himmel ja nicht gerade geeignet - ist der Herbst also keine gute Jahreszeit für den Tourismus in der Region? "Dieses Nieselige und Kalte ist vielleicht für viele Leute erst mal etwas, was man mit Rückzug und Innenräumen verbindet."
"Aber für Ostbelgien ist es eigentlich auch mit ein bisschen mehr Sonne vielleicht eine der schönsten Jahreszeiten - man mag es kaum glauben. Aber diese herbstliche Atmosphäre in ganz Ostbelgien ist etwas, wofür die Leute auch sehr gerne nach hier kommen, gerade auch in der Ferienzeit", sagt Hendrich.
Leidenschaftlicher Radfahrer
"Wir haben hier einen sehr kleinen geografischen Raum - und auf diesem Raum dann doch eine sehr hohe Vielfalt, nicht nur, was den Naturraum angeht, sondern auch den Kulturraum und die Verflechtungen beider sozusagen. Und diese Mischung und Kombination macht eigentlich das große Ganze aus. Wir sind eine kleine Region, aber mit sehr vielen Vorzügen."
In seiner bisherigen Arbeit für die TAO hat sich der künftige Direktor unter anderem viel mit Angeboten für Radfahrer beschäftigt - der 42-Jährige nutzt die Strecken auch schon mal selber. "Ich bin nicht in jeder freien Minute, aber sehr viel auf dem Rad unterwegs, auf dem Mountainbike natürlich. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit und eine Möglichkeit, die Vielfalt und Ostbelgien generell zu entdecken. Ich bin auch gerne mit der Familie in den Wanderschuhen unterwegs. Man hat den Vorteil nach 14 Jahren: Man kennt die schönsten Ecken."
Mitte November übernimmt Hendrich das Amt des TAO-Direktors offiziell von Sandra De Taeye. "Es geht hier gar nicht um den großen Umbruch, sondern um eine Neuausrichtung, um eine Justierung, ein Hinterfragen und Optimieren", sagt er mit Blick auf seine neue Tätigkeit. "Ich denke, das ist genau das Richtige. Ich habe sozusagen die Werkzeuge in der Hand. Ich habe auch den Blick auf das Vergangene und kann dementsprechend versuchen, möglichst positiv dann den kleinen Neustart mit dieser Veränderung hinzulegen."
"Veränderung ist eigentlich der neue Normalzustand"
Veränderungen sind nach Hendrichs Ansicht im Tourismus ohnehin mittlerweile ein ständiger Begleiter. "Wir müssen uns vor allen Dingen auch in den aktuellen Zeiten, die stark von Veränderungen geprägt sind - Veränderung ist eigentlich der neue Normalzustand - als Team auch in unserer Arbeitsweise darauf einstellen. Das heißt, wir müssen flexibler werden", betont er.
"Jederzeit können sich Rahmenbedingungen ändern. Und wer heutzutage nicht in der Lage ist, sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, der wird es wahrscheinlich nicht schaffen. Genau daran werden wir arbeiten, dass uns das nicht passiert. Und wir werden die Marke natürlich komplett überarbeiten und schauen, dass die ganze Region und nicht nur wir diese Marke leben", erläutert der 42-Jährige.
Veränderungen etwa durch den Klimawandel hat Hendrich dabei im Hinterkopf. Auch deshalb müssten Entwicklungen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung immer mitgedacht werden und jederzeit in die Arbeit integriert werden, sagt er.
Moritz Korff