Im Kaminzimmer des Auklosters, nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, herrscht kurz vor Beginn Hochbetrieb. Zwischen Spiegeln, Pinseln und Kunstblut entsteht dort die perfekte Gruselkulisse.
Helferin Izabela Rebajn erklärt, wie klaffende Wunden mithilfe einer Latexmischung entstehen. "Wir zerreißen Gummihandschuhe oder nutzen Klopapier. Um die Tiefe in die Wunde zu bekommen, arbeiten wir zuerst mit schwarzer Farbe und dann mit roter – zum Schluss kommt noch Kunstblut dazu."
Schon seit acht Jahren ist Danja Waldeck-Dick mit vollem Einsatz dabei. "Von Jahr zu Jahr haben wir das Schminken perfektioniert. Am Anfang haben wir nur mit Kajal-Stiften gearbeitet, mittlerweile nutzen wir Aquafarben und Airbrush", berichtet sie.
Sobald die Kostüme sitzen, übernimmt unter anderem Franz-Josef "Juppi" Kaulen das Ruder. Seit 18 Jahren führt er Besucher durch die nächtlichen Gassen. Für ihn waren die Geisterführungen immer ein Höhepunkt. "Jedes Jahr aufs Neue war das Halloween-Wochenende für mich einfach nur Freude pur. Selbst wenn das Wetter schlechter war – das hat uns nie gestört."
Nach Einbruch der Dunkelheit geht es los: Kapitän Juppi führt seine Crew durch die engen Gassen der Altstadt. In 45 Minuten erleben die Gäste Teufelsaustreibungen, düstere Nonnen und Hinrichtungen – alles mit einem Augenzwinkern und viel Liebe zum Detail.
Ein paar Kinder dürften in den Nächten danach wohl etwas unruhig geschlafen haben, trotzdem bleibt die Tour familienfreundlich und voller Humor. Für Juppi allerdings ist es ein Abschied mit Wehmut: Nach 18 Jahren hängt er seinen Piratenhut an den Nagel.
Doch die "Monschauer Geister" machen weiter: Neue Gesichter, frische Ideen – die Gruselführungen sollen auch in Zukunft noch viele Besucher begeistern.
Dogan Malicki






