In Ostbelgien steigen die Preise - und das trifft auch soziale Betriebe. Die CAB Integra, Teil der Christlichen Arbeiterbewegung, hat angekündigt, die Verwaltungsgebühr ihres Dienstleistungsscheck-Betriebs "Die Alternative" anzuheben. Rund 2.100 Kunden haben dazu ein Schreiben erhalten.
Seit Februar dieses Jahres fällt pro Dienstleistungsscheck eine Verwaltungsgebühr von einem Euro an - ab dem 1. November steigt dieser Betrag auf 2,50 Euro. Die Erhöhung entspricht einem Plus von 150 Prozent. Für Personen mit erhöhter Kostenerstattung (EKE) gilt ein ermäßigter Satz von 1,50 Euro.
"Ja, wir mussten reagieren. Wir haben im Laufe des Jahres nochmal unsere Kosten analysiert. Wir haben hohe Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen. Ich denke da an Löhne und Versicherungen", sagt Heinz Gensterblum, Geschäftsführer der CAB Integra.
"Ganz andere Faktoren haben da auch noch eine Rolle gespielt. Beispielsweise konnten wir dieses Jahr weniger Stunden leisten als im Jahr zuvor. Da wir weniger Personalmitglieder haben - die wir schwer finden - haben wir weniger Umsätze erzielt. Und natürlich müssen wir uns auch davor wappnen, dass wir weniger Gelder aus öffentlichen Kassen bekommen als jetzt."
Gensterblum betont, der Schritt sei notwendig gewesen, um die finanzielle Stabilität des Betriebs langfristig zu sichern. Die Kunden hätten trotz der Erhöhung keinen Grund, sich wieder dem Schwarzmarkt zuzuwenden. "Die dort gezahlten Preise sind deutlich höher. Nach dem Steuervorteil wird die Haushaltshilfe künftig zwölf Euro pro Stunde kosten."
Unabhängig von der Gebührenerhöhung investiert die CAB derzeit in Infrastrukturprojekte: In der Hostert in Eupen entsteht ein neues Bürogebäude, während in der Textilstraße ein Ausbildungszentrum mit Büroflächen gebaut wird. Diese Projekte sind laut Gensterblum jedoch separat finanziert und nicht Auslöser der aktuellen Gebührenerhöhung.
Manuel Zimmermann