Rund 40 Jahre lang haben Remi Hardy und seine Frau Vera den Bauernhof Neubempt in Bleyberg ökologisch geführt. Die umliegenden Wiesen hatten sie von einer privaten Eigentümerin gepachtet - bis diese die rund zehn Hektar Land plötzlich zum Verkauf anbot.
Eine schnelle Lösung musste her. "Als die Eigentümerin sich dazu entschieden hatte, die Fläche rund um den Hof zu verkaufen, wurde das Projekt eigentlich unmöglich", sagt Remi. "Wegen der heutigen Bodenspekulation kann ein Landwirt nicht gleichzeitig das Land zurückkaufen und von dem Hof leben. Deshalb haben wir uns bei der Genossenschaft Terre-en-vue gemeldet. Die Vereinigung kauft Ländereien, damit die Landwirte die Betriebe weiterführen können."
Rund 365.000 Euro waren für den Kauf nötig. Terre-en-vue hat die Summe zunächst vorgestreckt. Um das Geld für künftige Projekte wieder verfügbar zu machen, wurde eine Finanzierungskampagne gestartet. Etwa 200 Menschen haben sich bereits beteiligt. Wenige Tage vor Ende der Aktion ist das Ziel fast erreicht.
Für die neue Generation auf dem Hof - Remi und Veras Nachbarn Alain D'Affnay und Corinne Beaujean - ist das wie ein Segen. "Ich dachte, dass es heutzutage keine Bürgerinitiativen mehr gibt. Aber das Leben hat mich gelehrt, dass es noch viel Unterstützung gibt", freut sich Alain D'Affnay.
"Es handelt sich um Wiesen, die sich in unserer Nähe befinden, daher freue ich mich sehr, dass sie weiterhin biologisch bewirtschaftet werden. Wir wollten unbedingt das fortsetzen, was Vera und Remi aufgebaut haben. Ich erinnere mich, dass ich Remi einmal am Kaminfeuer gesagt habe, dass ich das machen will, was er gemacht hat."
Um sich für die Unterstützung zu bedanken, laden der Hof und Terre-en-vue am Sonntag zu einem Hoffest ein - inklusive Bauernmarkt und verschiedener Aktivitäten für Jung und Alt.
vedia/la