"Wir haben wirklich alles versucht, über Facebook und persönliche Kontakte, aber leider ohne Erfolg", erklärte der Präsident des Raerener Karnevelskomitees, Yves Kleutgen.
Mit dem Problem ist die Gemeinde Raeren nicht alleine. Kelmis, Verviers - die Prinzensuche ist an vielen Orten kompliziert oder sogar erfolglos. Für Yves Kleutgen steckt dahinter keine einzelner Grund, sondern eher eine Verkettung von verschiedenen Umständen. "Seit Corona haben viele Leute ihre Prioritäten geändert. Viele mussten auch ihre finanzielle Situation neu überdenken. Außerdem ist natürlich der Zeitaufwand, den ein großer Prinz aufbringen muss, sehr hoch".
Trotz fehlendem Prinzen zieht im Raerener Karneval aber jetzt keine Demokratie ein. Sicher ist schon, dass es ein Kinderprinzen - oder -prinzessinnengespann geben wird. Das kleine Herrschergespann wird also die Karnevalisten anführen und auch sonst sichtbarer sein. Alle Veranstaltungen, inklusive Zug und Prinzenproklamationen, finden statt.
"Dank unserer Suche haben wir für die Jahre danach jetzt schon sicher auch wieder einen großen Prinzen. Es ist einfach nur eine Session, die ohne großen Prinzen statt finden wird", beschwichtigt Yves Kleutgen.
Die Zukunftsperspektiven des Raerener Karnevals sind also gut. Die Vereine rund um den Karneval in Raeren unternehmen alles, damit die Narren auch ohne Prinz in dieser Saison voll auf ihre Kosten kommen.
Wer das kleine Gespann in Raeren stellt, wird wie gehabt Ende Januar bekannt gegeben.
Gute Nachrichten für die alten Weiber
Problematisch war in Raeren auch die Suche nach einem neuen Altweiberkomitee. Der alte Vorstand wollte nicht mehr weitermachen, aber hier gibt es positive Nachrichten: die zuständige Schöffin, Naomi Renardy, sagte dem BRF, es gebe jetzt eine informelle Gruppe, die sich um Altweiber in Raeren kümmern will. Es wird also etwas organisiert. Was genau, will die Gruppe Ende Oktober bekanntgeben.
Radio-Interview mit Yves Kleutgen im Player:
Anne Kelleter