Sonntagnachmittag an der Raerener Burg: Björn Poppinga ist ein gefragter Mann. Er ist zum ersten Mal in Raeren dabei - und zieht viele Blicke auf sich. Denn an seinem Stand ist das Meer auf einmal ganz nah: Fische und Miesmuscheln fertigt er und- ganz neu - dekorative Fischdosen. Inspiration findet er in seiner ostfriesischen Heimat. Vom Töpfereimarkt ist er begeistert: nette Kollegen, nettes Publikum - und den zweiten Preis hat er auch noch ergattert. "Das macht mich richtig stolz. Es freut mich auch, dass ein Ankauf vom Museum stattfindet, hier in der Keramik-Gegend - das ist für mich ganz toll."
Drei Preise werden unter den ausstellenden Keramikern vergeben - und die Aussteller stimmen selbst ab, welche ihrer Kollegen geehrt werden. Das Prinzip gefällt auch dem Gewinner des ersten Preises besonders gut. "Wettbewerbe mag ich eigentlich nicht, aber wenn die anderen Handwerker und das Publikum entscheiden, dann spielt der Konkurrenz-Gedanke keine Rolle, dann geht es um Anerkennung und das freut mich sehr", erklärt Guy Delfour.
Ton und Töpfer gehörten schon immer zu Raeren. Die Raerener sollten Stolz sein auf ihre Geschichte. Das wünscht sich der Verwaltungsrat des Töpfermuseums - und hat deshalb zum 30. Jubiläum eine besondere Aktion lanciert: Pflastersteine mit Raerener Motiven.
Kleiner Stein und große Geschichte - bald tritt man an vielen öffentlichen Plätzen in Hauset, Eynatten und Raeren darauf - im wahrsten Sinne des Wortes.
Gaby Zeimers