Auch manche Vereinigungen wie Jugendgruppen oder Karnevalsgesellschaften sollen begünstigt werden, wenn sie Sporthallen für ihre jungen Mitglieder nutzen. Auswärtige Vereine oder Eupener Vereine im Erwachsenen- und Seniorensport zahlen die Nutzungsgebühren gemäß der geltenden Tarifordnung. Darüber hinaus übernimmt die Stadt Eupen die Nutzungskosten für das Training minderjähriger Sportler in den Hallen der AGR Tilia, der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Pater-Damian-Sekundarschule. Die VoG Wesertal (Irmep) hatte ihrerseits bereits beschlossen, für das Kinder- und Jugendtraining in ihren Räumlichkeiten keine Gebühr zu erheben. Die Regelung gilt für Sportvereine, die dem Eupener Sportbund angeschlossen sind. Für die Saison 2025-2026 schätzt die Stadt Eupen die Mindereinnahmen auf ca. 57.000 Euro.
Wer dachte, dass das Thema Hallengebühren jetzt endlich vom Tisch ist, sah sich auf der Stadtratssitzung eines Besseren belehrt. Für den Eupener Sportschöffen Joseph Thaeter gab es viel Lob aus Mehrheit und Opposition. "Ein Mann, ein Wort" ließ sich seine Vorgängerin im Schöffenamt Alexandra Barth-Vandenhirtz (SPplus) sogar entfallen. Ratsmitglied Lukas Teller betonte, dass mit diesem Punkt, dem letztendlich alle Fraktionen zugestimmt haben, ein Wahlkampfthema der CSP verwirklicht wird. Doch mit Friede-Freude-Eierkuchen war dann Schluss.
Kritik
Ecolo-Ratsmitglied Daniel Offermann meinte, dass nicht alle Vereine von der neuen Regelung gleichermaßen profitieren würden, wenn sie zum Beispiel keine Halle mieten oder Jugendliche und Erwachsene nicht getrennt trainieren können. Alexandra Barth-Vandenhirtz forderte deshalb im Namen der SPplus, dass man für gemischte Altersgruppen ein System mit abgestufter Reduzierung einführt. Die Ecolo-Fraktion wollte sogar die Befreiung von Raummieten für alle Eupener VoG mit Angeboten für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren einführen. Schließlich sollte man den Sozialsektor dem Sportsektor gleichstellen, so Claudia Niessen.
Die Mehrheit stimmte gegen diese Anträge der Opposition, erklärte sich aber bereit die Ideen grundsätzlich zu prüfen. Auf die Schnelle ließe sich das aber nicht umsetzen.
Manuel Zimmermann