Vier Schwarzfahrer wurden am Montag aus der JVA Aachen frei gekauft. Die Aktion ist Teil einer deutschlandweiten Kampagne der Organisation Freiheitsfonds.
Für sie ist der Fakt, dass eine Fahrt ohne Ticket im Gefängnis enden kann, vor allen eine Diskriminierung von armen Menschen, denn nur wer ein Bußgeld nicht bezahlen kann, landet im Gefängnis. Das sei unverhältnismäßig und vor allem teuer für den Steuerzahler, sagte ein Sprecher. Einer der Freigelassenen hätte noch 70 Tage verbüßen müssen. Er wurde für 700 Euro ausgelöst. Ähnlich verhielt es sich bei den drei anderen Personen. Dagegen kostet ein Insasse den deutschen Staat etwa 200 Euro pro Tag.
Laut eigener Aussage hat der Freiheitsfonds durch solche Aktionen dem deutschen Staat allein im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Steuern gespart.
Auch für die JVA Aachen ist der Umgang mit diesen Gefangen schwierig. Oft hätten die Betroffenen kein Verständnis für die Strafe und seien dementsprechend aggressiv gegenüber den Wärtern oder sich selbst, bis hin zum Suizid.
Verkehrsunternehmen wie die Aachener Aseag wollen hingegen, dass das Gesetz beibehalten wird. Sie haben Angst, dass die Zahlen der Schwarzfahrer sonst steigen.
az/ake