Viele Dachdecker finden nur sehr schwer Nachwuchs oder Kollegen. Dazu gehört auch André Colgen aus Eupen. Er hat sich erst vor wenigen Jahren selbstständig gemacht, doch auch er sieht sich mit demselben Problem wie viele seiner Kollegen konfrontiert: Es fehlen helfende Hände.
Aktuell bekommt André Unterstützung von anderen selbstständigen Dachdeckern. Wenn diese ausgebucht sind, bleibt die Arbeit oft an ihm allein hängen. Seiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass viele junge Leute heute andere Vorstellungen von ihren zukünftigen Jobs haben. "Ich höre oft, dass es gerade in ist, Videos fürs Internet zu machen oder einen Bürojob zu haben, bei dem man nicht dreckig wird und nicht müde von der Arbeit nach Hause kommt."

Die Hoffnung, sich in den nächsten Jahren ein Team aus guten Leuten zusammenzustellen, hat er trotzdem nicht aufgegeben. Er glaubt an ein Revival der Handwerksberufe: "Der Handwerkerjob ist anerkannt, wir werden gebraucht. Es ist ein Job mit sicherer Perspektive. Einen Dachdecker kann man noch nicht durch eine künstliche Intelligenz ersetzen. Ich glaube, das Interesse wird wieder steigen."
Ausführliches Radio-Interview mit André Colgen im Player:
Annika Deist