Der Gemeinderat Büllingen hat die gestrige Sitzung mit einer bewegenden Schweigeminute für Gerhard Palm, Ehrenbürgermeister und langjährigen Wegbereiter der Gemeinde, begonnen. Palm prägte die Politik in Büllingen über 30 Jahre hinweg maßgeblich.
Ein weiteres zentrales Thema war das lang erwartete Projekt "Kloeshof". Nach über zwanzig Jahren Planung könnte die Parzellierung im Herzen Büllingens, hinter der alten Gendarmerie, bald konkreter werden. Die Gemeinde stand kürzlich im Austausch mit dem Fachbereich Raumordnung. Bürgermeister Rainer Stoffels sagte, viele Hürden seien nun gefallen. Neues Bauland könnte jungen Familien in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen und so die Gemeinde stärken.
Thomas Mertens von der Oppositionsliste MfG wies auf die steigende Zahl von Ferienwohnungen in Ostbelgien hin und fragte den Bürgermeister nach seiner Position zu diesem Thema. Rainer Stoffels erklärte, dass das neue Raumordnungsgesetz, das derzeit ausgearbeitet wird, den Gemeinden mehr Spielraum bei der Regulierung von Ferienwohnungen geben soll. Wichtig sei dabei, die richtige Balance zu finden, da zu viele Ferienwohnungen lokale Strukturen und das Dorfleben belasten könnten. Eine endgültige Lösung steht noch aus und wird frühestens Anfang 2027 erwartet. Dennoch schließt die Gemeinde nicht aus, im Vorfeld bereits erste Maßnahmen zu ergreifen.
Darüber hinaus fragte Reinhold Adams (MfG) nach der Wiederaufforstung der im Juni in Wirtzfeld-Mühleberg am See vollständig abgeholzten Fichtenbestände. Forstschöffe David Rauw (DNA) erläuterte, dass die Fläche zwei bis drei Jahre brachliegen werde, bevor Laubholz gepflanzt wird. So soll sich das Gebiet in einigen Jahren wieder naturnah erholen. Adams forderte, dass der wuchernde Reisig noch diesen Herbst entfernt und als Dünger verteilt wird, um eine Verwilderung zu verhindern und um das Landschaftsbild zu bewahren. Rauw kündigte an, dazu den Kontakt zum Forstamt aufzunehmen, um eventuelle Maßnahmen abzustimmen.
Wasserversorgung in Büllingen gesichert
Der Wasserlieferungsvertrag mit dem Wasserverband Oleftal wurde um ein Jahr verlängert. Ratsmitglied Reinhold Adams (MfG) fragte, warum der Vertrag nur für ein Jahr verlängert wurde. Schöffe Andreas Pfips (DNA) erklärte, dass die Gemeinde eine Verlängerung um zwei Jahre wünscht, der Wasserverband dies jedoch ablehnt. Bürgermeister Stoffels betonte, dass dies die Notwendigkeit zeigt, weiter in die eigene Wasserproduktion zu investieren.
Tagesbetreuung für Senioren in Hünnigen angelaufen – Luft nach oben
Seit Mai 2025 bietet die VoG Vivadom an zwei Tagen in der Woche eine Tagesbetreuung für Senioren in der ehemaligen Primarschule Hünnigen an. Ratsmitglied Thomas Mertens (MfG) erkundigte sich nach der Bilanz. Veronika Mausen (DNA) berichtete von einem zunächst schleppenden Start, inzwischen aber steigender Teilnehmerzahl. Man hofft auf eine weitere Steigerung, insbesondere bei schlechtem Wetter im Herbst.
Personalentscheidungen im Schulbereich
Beatrice Haep (MfG) sprach eine Personalfrage an: Laut Haep wurde qualifiziertes und erfahrenes Lehrpersonal, das gerne weiterarbeiten wollte, nicht weiterbeschäftigt. Gleichzeitig sei eine Lehrkraft ohne abgeschlossenes Diplom beschäftigt und eine neue Stelle ausgeschrieben worden. Schulschöffin Sandra Josten (DNA) wollte eine Auskunft geben, da kam ihr aber der Bürgermeister dazwischen. Das Thema soll in einer geschlossenen Sitzung vertieft werden.
Dogan Malicki