Die Landwirtschaftsmesse hat zum kleinen Jubiläum ordentlich aufgeräumt. Es gibt jetzt einen besseren Überblick über die Stände und ein besseres Parkleitsystem. So sollen die Staus bei der Anfahrt, die es in den letzten Jahren oft gab, vermieden werden. Neu ist außerdem, dass in diesem Jahr neben den bekannten Zuchtwettbewerben für Rinder, Kälber, Schafe, Pferde und Kleintiere auch Esel gezeigt werden.
In diesem Jahr steht die Messe unter dem Thema "Der Landwirt, mein Superheld" und es gibt jede Menge Aktivitäten rund um das Thema. Zum Beispiel eine Schnitzeljagd für Kinder quer über das Gelände. Außerdem gibt es Ponyreiten, Pferdeshows, Mitmach-Ateliers zum Thema Schafwolle und natürlich kann man alles probieren, was die Region an lokalen Produkten zu bieten hat.
Herver Land
Bei der "großen Schwester" von Battice, der Landwirtschaftsmesse von Libramont gab es genau deswegen viel Kritik. Die Messe sei zur reinen Trinkveranstaltung verkommen, hieß es in manchen Berichten. In Battice sieht man das nicht so. "Klar gibt es auch lokale Biere und so weiter zum probieren, aber auch jede Menge andere Produkte. Das Herver Land strotzt nur so von kleinen Produzenten. Und denen eine Plattform zu bieten, ist extrem wichtig", sagt der Präsident der Messe, Didier Gustin.
"Es ist gar nicht so einfach, lokal zu produzieren. Wenn ein Landwirt seine Produktion diversifiziert, muss er investieren und strikte Normen einhalten. Das kommt auf den Rest der Arbeit nochmal oben drauf. Es geht also nicht darum, salopp gesagt, eine Riesenkirmes zu veranstalten, sondern darum, die lokale Wirtschaft zu fördern."
Lokale Produzenten
Das Geld, was man für lokale Produkte ausgibt und nicht im Supermarkt, das bleibt wirklich hier vor Ort und kommt bei den Bauern an. Und das ist wichtig, denn es gibt immer weniger Bauern und immer weniger Nachwuchs in dem Metier. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt, also, dass es schwer ist, einen Bauernhof rentabel zu betreiben, gibt es auch ziemlich viele festgefahrene Meinungen rund um die Landwirtschaft. Genau darauf spielt auch das Motto "Der Landwirt, mein Superheld" an: Mit dem Thema und den Aktivitäten, die dazu angeboten werden, wollen die Organisatoren den Besuchern einen echten Eindruck von der Arbeit eines Landwirts vermitteln. Da geht es um Themen wie Nahrungsmittelproduktion, aber auch um Tierwohl, die Technik, die mittlerweile für viele Höfe unumgänglich ist und die ganze administrative Seite eines Hofes. So sollen Vorurteile ausgeräumt werden.
Viehzüchter
"Battice ist die belgische Referenz für Viehzüchter, im Gegensatz zu Libramont, wo man sich eher auf Anbaukulturen spezialisiert", erklärt Didier Gustin. "Ein Beispiel dafür ist die "Schule für junge Züchter". Das ist ein dreitägiges Kursprogramm, wo die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Tiere auf einen Zuchtwettbewerb vorbereiten. In diesem Jahr nehmen 165 Jugendliche aus 19 verschiedenen Ländern teil. Sie bestreiten am Ende natürlich auch die entsprechenden Wettbewerbe und mittlerweile hat sich Battice laut Didier Gustin quasi zur Jugendweltmeisterschaft für die beiden Kuhrassen gemausert, die da präsentiert werden."
Die Landwirtschaftsmesse von Battice findet am 6. und 7. September statt. Der Eintritt kostet 10 Euro für Personen ab 12 Jahren. Das vollständige Programm findet ihr unter auf der Webseite der Messe.
Anne Kelleter