Insgesamt besteht die Eupener Talsperre aus 450.000 Kubikmetern Beton. Sie ist ein Schwergewichtsdamm - das bedeutet, dass sie alleine durch ihr Gewicht den Wassermassen im Stausee standhält. Der Bau der Staumauer begann im Laufe des Jahres 1936. Nach einer Bauunterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Talsperre im Februar 1950 eingeweiht. Die Wasseraufbereitungsanlage war im Folgejahr betriebsbereit. Die erste Hauptaufgabe der Talsperre war die Wassergewinnung für die Textilindustrie.
"Man vergisst es schnell, aber der Bau der Talsperre war wirklich ein gigantisches Projekt. Eine Besonderheit war, dass es einen kleinen Damm gibt, der gebaut wurde, um den Bau der Staumauer zu ermöglichen", erklärt Vincent Lognay. "Der kleine Damm ist auch heute noch da. Er ist zehn Meter hoch und aktuell unter Wasser."
"Es ist schon sehr spannend zu sehen, wie aufwendig der Bau der Talsperre gewesen ist", ergänzt Bernd Derichs. Er führt regelmäßig Besuchergruppen durch die Staumauer. "Oben am Bahnhof über der Talsperre gab es 15 Gleise. Dort wurde das Material angeliefert. Ein Arbeiter war damit beschäftigt, von morgens bis abends Zementsäcke aufzuschlitzen. Der machte nichts anderes. Das war schon ein Riesen-Akt."
Um an den tiefsten Punkt der Staumauer zu kommen, geht es rund 60 Meter hinunter. An den Mauern sind Markierungen eingezeichnet. Angezeigt wird die Höhe über dem Meeresspiegel. Was außerdem auffällt: Je tiefer es geht, desto feuchter wird es. 150 bis 200 Milliliter Wasser treten pro Sekunde in das Bauwerk ein. Das ist bei einer Staumauer völlig normal und wird ständig überwacht.
"Um die Stabilität des Damms zu überwachen, gibt es einige Möglichkeiten - zum Beispiel Abflüsse. Sie ermöglichen es, dass der Unterdruck des Wassers abgelassen werden kann. Das Wasser fließt auch unter den Damm und neigt dazu, das Bauwerk nach oben zu drücken", so Lognay. "Das ist, als würden wir in einer Badewanne liegen. Das Wasser will uns nach oben drücken. Das ist das Archimedische Prinzip. Deshalb muss das Wasser abgeleitet werden. Es ist also völlig normal, dass in einen Damm Wasser einfließt. Nur so kann der Unterdruck abgeleitet werden."
Jeden Monat werden die Abflüsse und Wassermengen in der Staumauer kontrolliert. Die Wesertalsperre arbeitet dazu unter anderem mit Expertenbüros aus Frankreich und der Schweiz zusammen. Sie überprüfen die Werte jährlich. Eine der wichtigsten Messungen in der Staumauer ist die der sogenannten Gesamtleckage am tiefsten Punkt der Mauer – 304 Meter über dem Meeresspiegel.
"Ich vergleiche es ein bisschen mit einer Blutuntersuchung. Wir wissen, dass die Anzahl der roten Blutkörperchen bei unserer Blutuntersuchung zwischen diesem und jenem Wert liegen muss, damit wir gesund sind", so Lognay. "Wir wissen, dass die Wassermenge in der Mauer des Damms einen bestimmten Wert haben muss, der vom Pegel des Wassers im Stausee abhängt. Dann wissen wir, dass alles in Ordnung ist. Wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Abweichungen kommt, suchen wir nach der Ursache."
Das Tunnelnetz der Staumauer ist ungefähr drei Kilometer lang. An vier verschiedenen Punkten wird das Wasser aus dem Stausee gepumpt und in die Wasseraufbereitungsanlage hinter der Mauer weitergeleitet. Täglich kann die Talsperre so rund 85.000 Kubikmeter aufbereitetes Trinkwasser verteilen. Der Strom, den die Aufbereitungsanlage dabei verbraucht, wird durch die Wasserkraft selbst generiert. Nach der Flutkatastrophe 2021 ist auch das Hochwassermanagement immer wichtiger für die Talsperre geworden. Seitdem habe es dort einiges aufzuholen gegeben.
"Wie überall in der Region gab es auch hier an der Talsperre Bauarbeiten, um die Straßen und Wege wiederherzustellen. Die Wassermengen waren so groß, dass sie sogar oberhalb des Staudamms, an den Hängen der Hügel, Schäden verursacht haben. Die Wege, die noch in besserem Zustand waren, wurden durch Erdrutsche blockiert. An der Hochwasserableitung sind auch Schäden entstanden. Dort waren Tiefbauarbeiten nötig, um die Schäden zu beheben, die durch eine sogenannte Verklausung, also eine Blockade aufgrund von Treibgut, verursacht wurde."
Neben den Bauarbeiten an der Talsperre selbst, gab es auch auf organisatorischer Ebene Veränderungen. "Allgemein gilt seit Februar 2024 ein spezifischer gesetzlicher Rahmen für das Management der Staudämme. Die Eupener Talsperre ist auch die erste, die von einem speziellen Notfall- und Interventionsplan profitiert, der von der Dienststelle des Lütticher Gouverneurs ausgearbeitet wurde. Dieser Plan soll auch auf andere Staudämme ausgeweitet werden. Aktuell gilt er aber nur für Eupen."
"Auf Ebene der Verwaltung wurden die Bereitschaftsdienste verdoppelt. Und etwas, das man an der Eupener Talsperre sehr gut sehen kann, ist: dass die sogenannte Betriebsreserve, also das leere Volumen, das ständig frei gehalten wird, sich im Vergleich zu Juli 2021 verdoppelt hat. Damals waren es drei Millionen Kubikmeter. Jetzt sind es sechs Millionen, die wir freihalten."
Die Wasserreserven an der Talsperre sind also seit der Flut gesunken. Das bedeute aber nicht, dass sich die Bevölkerung in Zeiten von Trockenheit Sorgen machen müsse. Laut Vincent Lognay hat die Wesertalsperre jetzt ein gutes Gleichgewicht gefunden, um die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz gleichermaßen aufrechtzuerhalten.
"Ein Staudamm kann nicht gleichzeitig voll und leer sein. Es ging also darum, ein Gleichgewicht zu finden, zwischen der Sicherstellung einer ausreichenden Trinkwasserversorgung, auch für Dürrejahre, und dem Erhalt eines Puffervolumens für Hochwasserereignisse. Dieses Gleichgewicht haben wir jetzt gefunden. Der Hauptauftrag des Staudamms bleibt die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser."
Lindsay Ahn
Und morgen springen schon wieder 600 muskelbepackte Extremst-Sportler aus Holland, Flandern und der Wallonie bei nass und klirrend kaltem Vollherbst-Wetter fast splitternackt mit total verschwitztem Steinzeit-Koerper in einen winterlich und klirrend kalten Stausee für Trinkwasser.
Beim selbsternanntem "Eupen-Triathlon" wohlgemerkt wie bereits 2023.
Was wohl mein "Original-Eupen" zu dem nachfolgendem Dreck im Trinkwasser wegen dieses "Testosteron-Überschüss" denken wird? Der echte Oipe-Schmaubär wird nicht glücklich bleiben sondern bald Stadtgespräch kräftig klagen.
Vielleicht mit "probierts mal mit ehrlich Arbeiten gehen und Steuern zahlen bei so viel überschüssiger Lebensenergie!"
Bei der letzten offiziellen Führung durch die Staumauer, bei der ich dabei war, durfte vom Inneren weder etwas fotografiert noch gefilmt werden. Wieso darf das der BRF?