"Der Umwelt zuliebe" - das steht auf einem der Müllsäcke, die im Rocherather Wald liegen. Mit Liebe zur Umwelt hat die illegale Mülldeponie aber überhaupt nichts zu tun. Neben den diversen Säcken mit undefinierbarem Unrat liegen unzählige Reifen in unterschiedlichen Größen, Autositze, Karosserieteile, alte Decken. Umweltschöffe David Rauw sagt, es komme immer wieder vor, dass Müll einfach in die Natur geworfen werde, aber dies hier sei eine neue Dimension.
"Wir haben in der Vergangenheit schon des Öfteren damit zu tun gehabt. Aber das hier ist ein besonderer Fall, weil es eine ganze Lkw-Ladung an Abfall ist. Das wird auf Kosten der Gemeinde geräumt werden müssen - es sei denn, wir finden heraus, wer der Übeltäter war."
Woher die Verursacher kommen, ist schwer zu sagen. Das Waldgrundstück liegt nur rund drei Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Es wäre also auch möglich, dass der Lkw aus dem benachbarten Ausland kam - was die Chance, ihn zu ermitteln, nicht unbedingt vergrößert.
"Wie groß die Chance ist, kann ich noch nicht sagen. Es hat in diesem Müllhaufen wohl einige Teile gegeben, anhand derer wir eventuell ermitteln können, wer es war", sagt David Rauw. Auch die Forstverwaltung habe schon nach möglichen Indizien gesucht.
In der Zwischenzeit wird der Gemeinde nichts anderes übrig bleiben, als mit der Beseitigung zu beginnen. "Die Gemeindearbeiter werden diesen Müllberg räumen und sortieren, weil Reifen natürlich anders entsorgt werden als der andere Müll. Dann warten wir auf die Infos der Polizei, wie es dann weitergeht."
Und die Kosten, die auf die Gemeinde zukommen, dürften voraussichtlich mehrere tausend Euro betragen - allein der Container kostet rund 500 Euro, eine Tonne Müll etwa 270 Euro - zuzüglich Mehrwertsteuer, die zu Lasten der Allgemeinheit gehen. Auch darum ist die Bevölkerung gebeten, die Augen offen zu halten und verdächtige Fahrzeuge zu melden.
Gaby Zeimers