Sieben Frauen und Männer sitzen am Tisch im Senioren-Dorfhaus in Hünningen und unterhalten sich. Seit 9 Uhr sind sie hier. Der Vormittag war gemütlich: "Wir haben Mensch-ärger-dich-nicht gespielt, viel erzählt, heute Vormittag gegessen, geschlafen", sagt Hedwig, eine der Besucherinnen.
Hier gestaltet jeder seinen Tag so, wie er möchte. Die beiden liebevoll eingerichteten Räume bieten Platz fürs Kochen, fürs Ausruhen oder Kaffeetrinken. Auch Gesellschaftsspiele sind vorhanden.
Das Senioren-Dorfhaus in Hünningen gibt es seit Mitte Mai - aber das Konzept ist nicht neu. Es gibt bereits ähnliche Dorfhäuser in Schönberg und Grüfflingen, ein viertes ist in Amel geplant. Der Bedarf sei da, sagt Vivadom-Geschäftsführer Tobias Graeven. "Wir haben vorab Bedarfsanalysen gemacht. Gerade hier der Eifel gibt es sehr viele Senioren, die noch alleine zu Hause wohnen."
Für das dritte Dorfhaus fiel die Wahl auf Hünningen. Dafür gab es gute Gründe: "Die Räume waren passend, alles hat gepasst, um mit einem professionellen Anbieter und Ehrenamtlichen gemeinsam eine Möglichkeit zu bieten, auch im Alter zuhause zu wohnen und trotzdem eine gewisse Abwechslung, eine Geselligkeit zu finden" sagt Bürgermeister Rainer Stoffels.

Nach der Schule kommen oft auch die Hünninger Kinder vorbei, der Schulbus setzt sie hier ab. Die Senioren freuen sich auf die Kinder: "Dann ist nochmal Leben im Haus, und das tut einem gut" sagt Besucherin Anita.
In Zukunft möchte die Gemeinde noch Sitzgelegenheiten auf dem alten Schulhof bauen. Die Bibliothek, die jetzt noch im Kellergeschoss des Dorfhauses untergebracht ist, soll ebenfalls nach oben ins Erdgeschoss ziehen. Sie ist jeden Dienstag geöffnet und steht auch den Besuchern des Senioren-Dorfhauses zur Verfügung.
Vielleicht schauen andere Bibliotheks-Besucher dann auch auf einen Schwatz bei den Senioren vorbei, so die Hoffnung der Verantwortlichen.
Wer Lust auf Kunst hat, ist hier ebenfalls willkommen: Der Flur der ehemaligen Schule wird als Galerie genutzt. Derzeit sind hier die Bilder von Hobby-Maler Husam Al Mashhadani zu sehen, einem Mitarbeiter des Büllinger Bauhofs.
Auch die Ausstellungen sollen Möglichkeiten zur Begegnung schaffen, unterstreicht ÖSHZ-Präsidentin Veronika Mausen. "Das ist für mich so eins der Hauptziele hier im Generationentreff, deswegen haben wir auch diesen Namen gewählt. Das Schild, das am Eingang hängt, soll das auch ausdrücken: dass hier jeder seinen Platz hat, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und die Begegnung."
Es sind noch ein paar Plätze frei. Wer das Angebot näher kennen lernen möchte, hat beim Tag der Offenen Tür am kommenden Sonntag die Gelegenheit dazu. Weitere Infos auf der Webseite der Gemeinde Büllingen.
Gaby Zeimers