Drei Teleskope an Bord der Raumsonde Solar Orbiter haben zum ersten Mal Bilder des Nord- und Südpols der Sonne aufgenommen. Die Teleskope wurden zum Großteil im Raumfahrtzentrum in Lüttich gebaut.
Die Bilder sollen zu einem besseren Verständnis des Sonnenzyklus führen, so das Königliche Observatorium von Belgien. Es betreibt die Teleskope.
Die Raumsonde Solar Orbiter umkreist die Sonne seit 2020. Die drei Teleskope an Bord haben im Laufe von fünf Jahren fast eine Million Bilder aufgenommen. Da die Sonde vor Kurzem in die Umlaufbahn der Venus geraten ist, hat sie ihre Position leicht verändert. Das führte dazu, dass die neue Perspektive auf die Sonne nun möglich war.
Bei den Teleskopen handelt es sich um Extreme Ultraviolet Imager-Teleskope (EUI). Sie wurden mit der Hilfe von Partnern aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Großbritannien gebaut.
"Bisher hat der Mensch die Sonnenpole immer von der Seite gesehen, da die Rotationsachse der Sonne einen Winkel von etwa 90 Grad zu unserer Beobachtungsrichtung bildet", erklärt der Wissenschaftler David Berghmans. "Wir haben zum ersten Mal den Südpol im März und den Nordpol der Sonne Ende April in einem Winkel von 17 Grad gesehen". Dieser Winkel soll sich bald auf 34 Grad erweitern. Die ersten Bilder der Sonnenpole müssen noch ausgewertet werden.
belga/la