Reiche Kunstliebhaber und Investoren haben sich von der Atomkatastrophe in Japan und den Kämpfen in Libyen nicht die Kauflaune verderben lassen.
Das zeigt die Bilanz der international bedeutendsten Messe für Kunst und Antiquitäten, die am Sonntagabend in Maastricht beendet wurde. Noch größer als in den vergangenen Jahren war der Anteil von Besuchern und Käufern aus China.
Insgesamt boten 260 Händler aus 16 Ländern Kunstwerke, Antiquitäten und Designobjekte unterschiedlicher Kulturen aus rund 7000 Jahren Kunstgeschichte mit einem geschätzten Gesamtwert von über zwei Milliarden Euro an. Der globale Kunstmarkt hat sich der jüngsten TEFAF-Studie zufolge spektakulär erholt und 2010 um 52 Prozent auf 43 Milliarden Euro zugelegt.
Schon in den ersten Tagen der am 17. März eröffneten TEFAF wurden gute Geschäfte gemacht: So ging eine Holzskulptur des Künstlers Joan Miró von 1945 für 3,5 Millionen Euro an einen Privatsammler. Bei den Alten Meistern verkauften sich unter anderem Gerrit Berckheydes "Blick auf Haarlem" von 1671, für das 4,5 Millionen Euro gefordert worden waren, Willem Claeszoon Hedas "Stillleben mit Römerbecher" (3 Millionen Euro) und "Fährschiff auf der Vecht" von Salomon van Ruysdael (2,5 Millionen Euro).
Allerdings wurden einige Spitzenstücke nicht verkauft: Dazu gehörte das teuerste Rembrandt-Gemälde in Privatbesitz. Der New Yorker Kunsthändler Otto Naumann hatte das "Porträt eines Mannes mit den Händen in den Hüften" für 34 Millionen Euro angeboten. Auch für mehrere Werke von Pierre-Auguste Renoir und Frans Hals fanden sich zunächst keine Käufer.
In Fachkreisen wurde darauf verwiesen, dass Abschlüsse in der Top-Preis-Kategorie nicht selten erst nach längeren Verhandlungen und daher nach einer Messe erfolgen. Zahlen zum jeweiligen Gesamtumsatz nennt die TEFAF deshalb nicht.
dpa/rkr/km - Archivbild: Marcel Val Hoorn (epa)