Während die einen das kühle Nass genießen, arbeiten die anderen nur wenige Meter entfernt daran, dass das Freibad am Hangeweiher bald in neuem Glanz erstrahlt. Dass der Badebetrieb und die Bauarbeiten für das neue Gebäude parallel laufen können, das hatte sich schon im letzten Jahr bewiesen.
Auch in dieser Freibadsaison dienen die 16 hellblauen Container den Besuchern und dem Personal noch als Übergangslösung. Einen Abbruch tun die Container dem Badespaß am Hangeweiher aber nicht. Ganz im Gegenteil - die traditionelle Eröffnung am 1. Mai sei richtig gut gelaufen, sagt Badleiter Torsten Liebl. "Wir hatten einen tollen Zulauf. Wir hatten rund 3.300 Besucher hier. Der Betrieb war entspannt und es ist alles gut verlaufen. Wir können uns nicht beklagen."
"Der Bau stört uns hier überhaupt gar nicht. Es gibt keinen Lärm und auch keinen Dreck, der das Freibad irgendwie beeinträchtigt. Die Containerlösung ist fantastisch und wir haben von den Besuchern bisher auch nur gutes Feedback bekommen. Nächstes Jahr gehen wir davon aus, dass das Bad normal geöffnet werden kann."
2023 hatte die Stadt Aachen das alte Freibadgebäude am Hangeweiher abgerissen. Ursprünglich war nur eine Saison mit den Containern als Übergangslösung geplant. Starke Regenfälle am Anfang des letzten Jahres hatten dem ursprünglichen Zeitplan aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bauarbeiten verzögerten sich.
"Deshalb haben wir es nicht geschafft, zum Anfang dieser Saison fertig zu werden. Aber die Saison sollte auf jeden Fall stattfinden, das ist ein absolutes Muss gewesen. Deshalb haben wir die Arbeiten dann auch etwas umgestellt. Im Moment sind wir sehr gut im Zeitplan", erklärt Projektleiterin Petra Pade.
"Im April konnten wir dem Badleiter auch schon seine Arbeitswohnung übergeben. Er ist dort auch schon eingezogen. Gerade finden im Erdgeschoss die Ausbauarbeiten statt, und auch die Fassadenarbeiten finden statt und jetzt gerade bauen wir auch das neue Kassenhaus."
In dem neuen Gebäude am Hangeweiher sollen Umkleiden, ein Sanitärbereich und ein Personalbereich unterkommen. Über dem Gebäude wird ein Photovoltaikdach errichtet, das bis über das neue Kassenhäuschen reicht. Zwischen Gebäude und Kassenhäuschen kommen Kaltumkleiden und Spinde.
Am Freitagvormittag sind schon viele Schwimmer in dem Becken unterwegs. Die meisten von ihnen sind Sportler, die in dem 50 Meter langen Becken ihre Bahnen ziehen. Jugendliche springen von den Brettern, auch ganz kleine Badegäste planschen oder laufen über die Wiese. Die Baustelle scheint die Badegäste tatsächlich nicht zu stören. Umgekehrt hat sich der Ablauf auf der Baustelle mit dem Badebetrieb aber doch verändert. Die Arbeiten, die den Eingangsbereich betreffen, können über den Zeitraum der Freibadsaison nicht stattfinden.
"Das große Photovoltaikdach wird sich über den gesamten Eingangsbereich erstrecken. Wenn das Bad geöffnet ist, können wir aber natürlich nicht am Kassenhäuschen oder im Eingangsbereich arbeiten. Außerdem können wir die Container, die ja aktuell als Übergangslösung dienen, erst vom Gelände wegbringen, wenn wir das alte Kassenhäuschen abgerissen haben. Erst, wenn die Container im Herbst vom Gelände weggebracht werden, können wir mit dem Bau des Daches anfangen. Und erst, wenn das Dach fertig ist, können wir die Außenanlage fertig machen" sagt Petra Pade.
Auch in Sachen Eintritt soll sich in den kommenden Wochen etwas ändern. Zwei Kassenautomaten werden aufgestellt - hier kann man dann auch mit Karte zahlen. Wer langen Wartezeiten am Eingang entgehen will, bucht sein Ticket aber dann doch besser im Voraus, sagt Torsten Liebl. "Am besten sollte man schon online ein Ticket buchen, bevor man überhaupt zum Freibad aufbricht. Dann ist die Buchung bei uns auch schon im System."
"Wenn man erst vor Ort ein Ticket kauft, kann es sein, dass man 15 bis 20 Minuten draußen warten muss, bevor es im System ist. Wer ganz sicher gehen will, kann auch schon am Tag vorher ein Ticket kaufen. Die Karten sind drei Jahre gültig und können in allen städtischen Schwimmhallen - außer der Osthalle - genutzt werden."
Zu den weiteren Neuerungen am Hangeweiher zählt auch ein großes Drehkreuz als Ausgang zum Park. Durch dieses Drehkreuz ist der Ausgang auch mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen möglich.
Insgesamt investiert die Stadt Aachen 6,86 Millionen Euro in die Umbauarbeiten an dem Freibad.
Lindsay Ahn