Im Rahmen seines Belgien-Besuchs haben Sie Papst Franziskus im vergangenen Jahr persönlich getroffen. Wenn Sie diesen Besuch noch einmal Revue passieren lassen, was wirkt in Ihnen immer noch nach von dieser Begegnung?
Ja, diese Begegnung war wirklich eine herzliche Begegnung, auch eine freudige Begegnung damals in der Basilika von Koekelberg. Ich glaube, alle belgischen Pastoralakteure, die da versammelt waren, haben einen sehr guten Eindruck gewonnen von ihm. Ich habe ihm dann auch sagen dürfen "Muchas gracias" - vielen Dank - und er hat mir geantwortet "Gracias a ti" - danke dir. Also es war eine sehr herzliche Begegnung. In seiner Antwort auf unsere Interpellationen hat er ja auch dann jeden bei seinem Vornamen genannt, das ist also ein sehr guter Moment gewesen, den ich so behalte.
Und als was für ein Mensch bleibt Ihnen sonst der Papst in Erinnerung?
Ich glaube, er war ein sehr - im besten Sinne - eigenwilliger Mensch, der wusste, was er wollte, der auch seine Linie ganz konsequent durchgezogen hat. Vor allen Dingen aber auch ein sehr weltoffener Mensch, der sich mit den Problemen der heutigen Zeit auch befasst hat in seinen Schreiben: Klimawandel, Ökologie, Armut und Gewalt. Er hat ja gestern noch in seiner Botschaft zu Frieden aufgerufen, besonders im Gazastreifen. Also ein Mensch, der wirklich in unsere Zeit hinein gehörte.
Was ist gewissermaßen das geistliche Vermächtnis von Papst Franziskus?
Ich würde sagen, das steckt in seinem Brief 'Fratelli tutti ', also alle sind Brüder und Schwestern. Diese Gleichheit aller Menschen, das ist für mich wirklich ein Vermächtnis, das er hinterlässt, und vor allen Dingen eben diese Gleichheit, die daraus erwächst, dass wir alle ja Kinder eines himmlischen Vaters sind, wenn man es mal so nennen will.
Nun steht demnächst das Konklave an, um den nächsten Papst zu wählen. Was sind da Ihre Erwartungen? Wird es eher schnell Einigkeit geben oder wird das ein längerer Prozess?
Das ist natürlich sehr schwer zu sagen. Ich kenne die Kardinäle nicht, die da wahlberechtigt sein werden. Es werden ja die Kardinäle sein, die das 80. Lebensjahr noch nicht überschritten haben - die werden den nächsten Papst wählen. Ich denke schon, dass der Papst einige Ernennungen getroffen hat, die in seine Richtung gehen. Ich hoffe, dass es relativ schnell gehen wird bei der Papstwahl und dass die Linie, die der Papst jetzt während zwölf Jahren verfolgt hat, auch weitergeht.
fk/mb/mg
Von dem Papstbesuch bleibt mir in Erinnerung die beabsichtigte Seligsprechung von König Baudouin. Der war verstrickt in Lumumbas Tod.
Herr Marcel Scholzen Eimerscheid,
Die Ermordung des Kongolesischen Lumumbas durch [schon wieder] Belgische Offiziersbeamte in seinem Heimatland war mir bisher garnicht bekannt gewesen.
Mir wird noch mehr übel bei dieser komplett ungesühnten Historischen Schuld der EU-Länder gegen Afrika, Indios, Native-Australiens und noch viel mehr Nationen Erdenweit.
Putins Führungsbeamte haben durchaus den Punkt auf dem Nagel getroffen durch ihren immer wieder geäußerten Vorwurf, dass EU-Europa sich [aufgeblasen vor Stolz als Die Siegermächte?] absolut gewaltsam weigert, die nun schon seit 80 Jahren einfach nicht stattgefundene Entnazifizierung von EU-Europa endlich nach Deutschem Vorbild nachzuholen. Und den Hinterbliebenen der vermutlich 100 Millionen Ermordeten Opfer eine angemessene Reparation als Zeichen der Sühne nach ebenfalls Deutschem Vorbild zu zahlen.
"500 endlos lange Jahre Kriegsschuld" verurteilt es Russlands Außenminister Lawrow.
Papst wird spätestens jetzt zum Nebenschauplatz, doch auch mein aufrichtiges Beileid will ich bei aller Besorgnis und Kummer seinem Team und seiner Familie hiermit als couragierter Mensch ehrenhaft aussprechen.