Die Glocken in der Pfarrkirche Weywertz schweigen, im Dorf herrscht Stille. Allerdings nicht mehr lange. Es ist gleich 11:30 Uhr, die Klapperkinder sind schon im Anmarsch.
Dreimal täglich wird in Weywertz und in anderen Ortschaften an den Kartagen geklappert. Die Glocken und auch die Altarschellen schweigen ab dem Glorialied am Gründonnerstag bis zur Osternacht.
"Es ist ein Brauch, um die Trauer auszudrücken - die Trauer über den Tod Jesu. Aber zugleich auch ein Ausdruck von Erinnerung, dass wir jetzt in einer wichtigen Zeit angekommen sind", sagt Lothar Klinges, Pastor im Pfarrverband Bütgenbach.
Das Klappern übernimmt währenddessen die Aufgabe der vorübergehend verstummten Kirchenglocken, nämlich "um auszudrücken: Die Glocken läuten nicht mehr, aber durch das Hören der Ratschen und der Klappern laden wir euch trotzdem zu den Gottesdiensten ein", so der Pastor.
46 Kinder ziehen an diesem Vormittag durch Weywertz - und sind nicht zu überhören. Und genau so soll es sein. "Es geht auch darum, ein bisschen Krach zu machen mit diesen Holzgegenständen, die die meisten Kinder von ihren Großeltern schon bekommen haben, die liegen dann irgendwo im Keller und werden dann am Karfreitag und Karsamstag herausgekramt."
In manchen Orten wird nicht geklappert
In Weywertz ist das Klappern ein fest verwurzelter Brauch. Das ist in der Eifel längst nicht überall der Fall. Lothar Klinges, der in Elsenborn aufwuchs, weiß das aus eigener Erfahrung. "In anderen Ortschaften, wie zum Beispiel in meinem Heimatdorf, gab es es dieses Klappern nicht. Deswegen habe ich es eigentlich erst hier in Weywertz kennengelernt."
Die Klapperkinder an der Kirche zu begrüßen, ist für Klinges rund um das Osterfest bei weitem nicht die einzige Aufgabe. "Es ist eine ereignisreiche Zeit mit sehr schönen Gottesdiensten, ergreifenden Gottesdiensten." Gleichzeitig sei es auch eine anstrengende Zeit, betont er. "Aber man weiß ja, dass Ostern ansteht, deswegen wartet man ja nicht bis auf den letzten Tag, um die Vorbereitungen zu treffen", sagt der Pastor.
Die Kinder haben ihre Runde durch Weywertz mittlerweile beendet. Vor der Kirche gibt es dann das große Klapperfinale.

Moritz Korff