Noch wird der neue Geldautomat im Schatten der Pfarrkirche St. Josef von einem Absperrband umgeben. Betriebsbereit ist er bislang nicht. In der ersten Mai-Hälfte soll es soweit sein.
So ein Geldautomat ist schnell aufgestellt, möchte man meinen. Aber weit gefehlt. Schon der damalige Eupener Schöffe Michael Scholl leitete das Vorhaben in der Unterstadt unmittelbar nach dem Hochwasser im Sommer 2021 in die Wege. Weitergeführt und vollendet hat es dann der jetzige Bauschöffe Lucas Reul.
"Ich bin später dazugekommen. Gemeinsam haben wir den Anbieter immer wieder angeschrieben und angerufen und nach hier in die Unterstadt eingeladen", sagt Reul. "Das hat dann tatsächlich bis so Ende 2023 gedauert, dass der Anbieter wirklich zugesagt hat, hier einen Bankautomaten aufzustellen in der Unterstadt."
"Und dann hat es eben noch mal anderthalb Jahre gedauert, bis alle Formalitäten geklärt waren: Welcher Standort ist geeignet? Man musste schauen, auch von den Leitungen, die darunter laufen. Vom Denkmalschutz her und so weiter."
Seit dem Hochwasser 2021 kein Geldautomat mehr
In der Unterstadt gab es in der Haasstraße bis zum Hochwasser einen Geldautomaten. Und obwohl Kartenzahlungen deutlich zunehmen: Die Nachfrage, Bargeld abheben zu können, ist weiterhin vorhanden. "Wir haben diesen Bedarf dem Anbieter weitergeleitet. Jetzt liegt es natürlich an den Unterstädtern, ihn rege zu nutzen, damit er auch bleibt."
Und diese Hoffnung hat Reul auch für die Automaten an den anderen Standorten. "In der Oberstadt sind noch einige. Wir hoffen natürlich, dass sie auch noch bleiben. Aber da haben wir leider sehr wenig Einfluss drauf."
Während in unmittelbarer Nähe des künftigen Automaten von Batopin (Belgian ATM Optimisation Initiative - Belgische Geldautomaten-Optimierungsinitiative) in der Eupener Unterstadt ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, ist das in der Vervierser Straße und Umgebung nicht immer derart einfach.
"Wobei ich schon denke, dass man in der Nähe der Bankautomaten immer einen Parkplatz findet", meint Reul. "Da, wo sich der gleiche Anbieter (Batopin) niedergelassen hat, da sind eigentlich immer freie Parkplätze. Da ist ja auch ein schneller Wechsel, der stattfindet."
Ein möglicher Bedarf, auch einen Automaten in Kettenis aufzustellen, sei aus der Bevölkerung bisher nicht gemeldet worden, sagt der Schöffe.
Moritz Korff