Im Schneckentempo befuhren sie mit ihren Privatwagen das Autobahnteilstück ab dem Grenzübergang Lichtenbusch bis zum Lütticher Gewerbegebiet Hauts-Sarts und zurück.
Damit wollten sie gegen den sogenannten Wettbewerbspakt protestieren, den die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy beim EU-Gipfel durchsetzen wollen.
CSC-Gewerkschaftssekretärin Gabrielle Sonnet erklärte, man wolle gegen den Abbau der sozialen Errungenschaften angehen. Die Gewerkschaft sage Nein zu Minijobs, zur Abschaffung der Lohnindexbindung und zur geplanten Anhebung des Rentenalters.
Man dürfe das belgische Sozialmodell nicht aushöhlen, nur weil die Nachbarländer eine andere Konzeption von Arbeit und Sozialsicherheit hätten. Die Gewerkschaft sei nicht gegen Europa, sie fordere ein soziales Europa.
Die sozialistische Gewerkschaft, FGTB, unterstützte den Protest ihrer CSC-Kollegen mit einem Spruchband, das sie an einer Autobahnbrücke bei Walhorn hisste. Wegen der Protestaktion verlief der Verkehr auf der Autobahn zwischen Lichtenbusch und Lüttich längere Zeit nur zähflüssig.
Aktion am Elisenbrunnen
Am Freitagmittag fuhren mehrere Busse mit CSC-Gewerkschaftern nach Aachen. Gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Gewerkschaftsbunds DGB verteilten sie Flyer, um das belgische System der Lohnindexbindung zu erklären.
Die Idee hinter dieser Aktion am Elisenbrunnen: Wenn die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in Belgien für ihre Sozialpolitik wirbt, dann fährt die CSC nach Deutschland und wirbt dort für das belgische Modell.
okr/pma