Bildung ist ein Menschenrecht, das den kostenlosen Zugang zum Unterricht mit einschließt. Und dennoch stellt ein Schuljahr für nicht wenige Eltern einen finanziellen Kraftakt dar.
Welche Kosten tatsächlich auf die Familien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zukommen, soll eine Umfrage aufdecken. Sie wird vom Unterrichtsministerium durchgeführt und läuft am Mittwoch an.
Eltern haben in Belgien kein Schulgeld zu zahlen. Das heißt aber nicht, dass ein Schulbesuch nichts kostet. Schreibstifte, Zirkel, Bücher für die Klassenlektüre, Schwimmgeld, Mittagessen, der Transport zur Schule und nicht zu vergessen die Theaterbesuche und Ausflüge - all dies kann Eltern locker 500 bis 1.000 Euro pro Jahr kosten, hat die Familienliga ausgerechnet.
Um die Kosten genau zu ermitteln, hat das Unterrichtsministerium der DG einen Fragebogen ausgearbeitet. Er ist ab diesem Mittwoch auf der Internet-Seite des Ministeriums abrufbar. 1.000 zufällig ausgewählten Haushalten wird er zudem in Kürze per Post zugeschickt.
Unterrichtsminister Oliver Paasch weiß, dass manche Eltern mit geringem Einkommen sich die Schulkosten vom Mund absparen müssen. Er ist aber überzeugt, dass die Chancen der Kinder nicht von Mamas und Papas Geldbeutel abhängen dürfen.
Bei der Auswertung im Herbst soll dann ein repräsentatives Bild der Schulkosten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft entstehen. Und - auf dieser Grundlage - eine Liste erstellt werden all jener Ausgaben, die den Eltern in Rechnung gestellt werden dürfen oder nicht. Das hat möglicherweise direkte Folgen für die Kassen der Schulen und der Gemeinschaft.
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