Dany und Jacqueline Franssen aus Raeren haben vor sechs Jahren ein Kind adoptiert. Hinter diesem einfachen Satz steckt eine fast zehnjährige Leidensgeschichte. Sechs Jahre unerfüllter Kinderwunsch, In-Vitro-Behandlungen inklusive Fehlgeburt, Tränen und Enttäuschungen. Vom Entschluss zu adoptieren bis zum Tag, als sie den kleinen Samu endlich in die Arme schließen konnten, vergingen weitere dreieinhalb Jahre.
Ein Happy End. Doch der Weg war steinig. Begleitet wird er in der DG von der Zentralen Behörde der Gemeinschaft für Adoption. Die Teilnahme an Vorbereitungsseminaren ist Pflicht, sagt Anne Radermacher, die als Sozialarbeiterin für die Behörde arbeitet. "Es geht wirklich ums Sensibilisieren. Einfach mal einen Raum schaffen, um zu überlegen, was so ein Adoptivkind mit sich bringt."
Rund 10.000 Euro kostet eine Inlandsadoption. Bei einer Auslandsadoption kann man auch mit 20.000 Euro rechnen. Zudem investiert man viel Zeit, denn ein Adoptionsverfahren ist lang. "Man kann eher mit drei Jahren rechnen", erklärt Anne Radermacher. "Auslandsadoptionen bewegen sich eher Richtung vier, fünf Jahre."
Das lange Warten ist eine Belastungsprobe, die viel Durchhaltevermögen verlangt und erstmal für Unverständnis und Frust sorgt. Gerade wenn man schon viele Jahre bereit ist, Liebe und Fürsorge zu schenken.
Weil auch nach einer Adoption schwierige Fragen auftreten können, kann man bei der Adoptionsbehörde auch weitere Beratung und Betreuung erhalten. Auch Adoptierte oder leibliche Eltern, die ihr Kind zur Adoption freigeben möchten, können den Dienst nutzen.
Ihr möchtet ein Kind adoptieren? Bei der ZBGA findet ihr Rat und Hilfe. Weitere Infos unter ostbelgienfamilie.be.
Manuel Zimmermann