Das neue Schwimmbad für Welkenraedt soll auf einem ehemaligen Fußballfeld in direkter Nähe zum Bahnhof entstehen. Bauherr ist nicht die Gemeinde, sondern das Institut Saint-Joseph. Schon in drei Jahren könnte es soweit sein. 25 Meter lang und zwölf Meter breit soll das neue Bad werden. Fünf Bahnen sollen genug Platz zum Sportschwimmen bieten. Kostenpunkt: Rund 5,4 Millionen Euro.
"Hier kommen Jahrgänge in die Sekundarschule mit Schülern, die nicht schwimmen können. Das ist wirklich ein Problem. Parallel dazu haben Schwimmbäder geschlossen: zuerst in Eupen nach den Überschwemmungen, dann in Kelmis wegen Baumängeln", erklärt Lionel Bebronne vom Institut Saint-Joseph.
Das Schwimmbad soll über eine Wärmepumpe, die mit Photovoltaikmodulen gekoppelt ist, oder durch Erdwärme beheizt werden. "Viele Leute sagen, dass ein Schwimmbad ein finanzielles Loch ohne Boden ist. Aber in den letzten Jahren hat es Verbesserungen in Bezug auf die Isolierung und Heizung gegeben. Was immer sehr teuer ist, sind die Personalkosten. Hier überlegen wir, wie wir mit so wenig Personal wie möglich auskommen können, zum Beispiel nur für die Raumpflege und die Wartung. Deshalb möchten wir keinen Schalter und keine Cafeteria", erklärt Lionel Bebronne.
Rund 60 Prozent der Verfügbarkeit soll für die institutseigenen 1.438 Schüler zum Schwimmenlernen reserviert sein. Doch auch andere Einrichtungen sollen außerhalb der Schulzeiten Zugang bekommen. Von den rund 5,4 Millionen Euro Baukosten könnten rund 80 Prozent bezuschusst werden. Für den Rest braucht es Partner - wie zum Beispiel die Gemeinde Welkenraedt. "Das ist eine gute Nachricht. Das war auch Thema im Wahlkampf. Wir sind bereit, dieses Schwimmbad-Projekt genauer zu analysieren. Dabei behalten wir im Hinterkopf, die Gemeindefinanzen nicht zu stark zu belasten", sagt Bürgermeister Jean-Claude Nix.
Neues Gebäude für die Sekundarschule
Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Französische Gemeinschaft grünes Licht für den Bau des Beckens gibt. In der Zwischenzeit gehen andere Arbeiten des Instituts Saint-Joseph weiter: So wurden bereits fünf neue Primarschulklassen gebaut - ganz in Eigenfinanzierung, mit praktischer Unterstützung der Schüler aus der Maurerabteilung.
An anderer Stelle wurden vier Häuser abgerissen, um ein neues Gebäude für die Sekundarschule zu errichten. Geplant sind hier acht neue Klassen, ein Labor und ein Fahrradparkplatz mit 100 Stellplätzen. "Wir hatten Platzmangel. Wir mussten mit dem Unterricht in die nahe gelegenen Räumlichkeiten von Jugendbewegungen ausweichen. Wir nutzen die Sporthallen der Gemeinde Welkenraedt und von Henri-Chapelle. Wir waren sogar in Herbesthal. Das zwingt uns dazu, die Bauarbeiten aufzunehmen", so Marcel Stommen, Präsident des Schulträgers.
Neben den geplanten Neubauten sind weitere Maßnahmen vorgesehen: So geht es um die energetische Sanierung von rund 2000 Quadratmetern Dachfläche. Auch die Außenverkleidung der Sporthalle soll isoliert werden. Außerdem sollen weniger energieeffiziente Fensterrahmen durch neue ersetzt werden.
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