Langläufer gleiten über die frisch gespurte Loipe durch die Natur, hinter der Skihütte rasen Kinder mit Schlitten den Hügel herunter. Schneevergnügen im Himmelchen in Weywertz. Doch man habe nur den Minimalbetrieb anbieten können, so Walter Weber, Vorstandsmitglied des Ski-Clubs Weywertz.
"Wir hatten Donnerstag richtig guten Schnee. Fehlte eigentlich nur der Frost", erläuterte Weber. "Und dann fing es am Donnerstagabend um sechs Uhr an zu regnen - bis Freitagmorgen. Und Freitagnachmittag hat es angefangen zu schneien. Man hatte uns im Wetterdienst so 25 Zentimeter gesagt. Es sind gut zehn bis 15. Es ist relativ knapp, weil wenn man mit dem Loipengerät von 300 Kilo drüberfährt, bleibt echt nicht mehr viel liegen", sagte er.
Die Strecken herzurichten war längst nicht die einzige Arbeit. Bevor es losging, mussten erst einmal alle Geräte überprüft werden. Dann: Gastronomiebetrieb in der Skihütte, Materialverleih, den ankommenden Fahrzeugen Parkplätze zuweisen. Viel zu tun für Walter Weber und seine Kollegen vom Ski-Club Weywertz.
"Es sind alles Freiwillige, die helfen. Gestern war ein Elf-Stunden-Tag: von morgens acht bis abends sieben. Dann nach Hause, gucken, wie es der Familie geht. Morgens aufstehen, dann wieder hier ankommen um acht", beschrieb Weber den hohen Aufwand, den man beim Ski-Club Weywertz für das Wintervergnügen betreibt.
Probleme in Rocherath
In Rocherath musste Günter Mertens, Inhaber der Skihütte am Kornhof, schweren Herzens die Wintersportler wieder wegschicken. Am Samstagmorgen stellte er fest: Der Langlaufbetrieb ist nicht möglich. Die Enttäuschung war bei Mertens und seinen Mitstreitern spürbar. "Das Team passte für heute, die Küche ist vorbereitet, es ist alles da. Das ist eigentlich keine einfache Entscheidung, aber die beste in dem Moment", sagte er.
Warum musste die Skihütte Mertens geschlossen bleiben? Als der Inhaber einen Streckenrundgang machte, stieß er auf ein Problem. "Da war eine Stelle, die war eigentlich überlaufen von Quellen, da war ein kleiner Rohrbruch", erklärte Mertens. "Und da haben wir noch zwei, zweieinhalb Stunden gearbeitet, Schnee hinzugefügt. Und es war aber alles sehr wässrig und es wurde schlammig. Dann haben wir zusammen gesprochen und gesagt: Das hat keinen Zweck, weil wenn du einmal so eine negative Reputation hast, dann kommen die Leute nicht mehr zurück. Dann ist es besser, wir stoppen", betonte er.
Seit fast 40 Jahren betreibt die Familie Mertens die Skihütte, begrüßt in Rocherath oft auch Schulklassen, die zum Langlauf kommen. Dass diesmal kein Skibetrieb möglich war, nahm Günter Mertens neben aller Enttäuschung mit einem guten Schuss Humor. "Wir machen uns dann einen schönen Tag an der Theke. Das ist dann halt so. Wir haben den Leuten abgesagt. Die haben natürlich auch Verständnis dafür. Es gibt keine andere Wahl", sagte er. Wintersport ist eben eine ungewisse Angelegenheit - und eine seltene.
Moritz Korff