Es ist kurz nach 10 Uhr. Gemeindearbeiter Karol Tesznar fährt am Donnerstag den Schneepflug. Seit zweieinhalb Jahren ist er bei der Gemeinde. Davor war er Busfahrer. Mit großen Fahrzeugen kennt er sich also aus - mit Nachtschichten ebenso. "Ich muss einfach damit rechnen, dass jeden Moment der Anruf kommt und dass ich mitten in der Nacht herausfahren muss. Das ist in Ordnung, wenn ich das weiß. Ich stelle mich dann darauf ein, dass ich eine kurze Nacht haben werde."
Für die rund 15 Gemeindearbeiter ist Abrufarbeit in der Winterzeit normal. Die Straßen und Gehwege müssen bei Schneefall nun einmal freigehalten werden. Vor allem in den Stoßzeiten kann es stressig werden. Die Verkehrsteilnehmer sind aber in der Regel sehr respektvoll. "Sie fahren meistens auf Seite, damit ich gut an ihnen vorbeikomme. Oft lassen sie uns auch durch, damit wir nicht anhalten müssen."
Schneit es in der Gemeinde, so sind zwei bis drei Schneepflüge unterwegs. Karol Tesznar ist an diesem Donnerstag für ganz Herbesthal und einen Teil von Lontzen zuständig. Rund vier Stunden dauert seine Tour. In dieser Zeit verstreut er rund vier Tonnen Salz. "Ich kann nicht einfach Salz auf die Straße kippen. Davor muss ich zuerst die Schneedecke wegdrücken. Wenn die Autofahrer dann über das Salz fahren, fängt es an zu wirken."
Im Schneepflug sitzen immer zwei Personen. Karol Tesznar wird an diesem Donnerstagvormittag von Ludwig Bühler begleitet. Sollte ein Problem auftreten, lässt es sich einfach besser zu zweit lösen. Wenn es eine Sache gibt, die den beiden besonders auf den Keks geht, dann ist es diese: "Wenn man den ganzen Tag unterwegs war und am Ende der Schicht negative Kommentare von einigen Autofahrern hören muss. Aber sonst macht es Spaß. Es ist nur stellenweise gefährlich."
Während Karol Tesznar die Straße im Blick behält, muss er gleichzeitig zwei Bedienelemente steuern. Sowohl der Pflug als auch der Salzstreuer müssen immer richtig eingestellt sein.
Wie sieht es eigentlich mit Feierabend aus? "Das kommt darauf an. Ich kann nicht einfach mittendrin aufhören und nach Hause fahren. Wir fahren vier Stunden durch und dann kommt der Wechsel. Es gibt genügend Fahrer, die einen ablösen können."
Nach über zwei Stunden ist die Hälfte der Tour zu Ende - und das Salz alle. Neues muss her. Vom Silo aus geht es direkt in den Behälter - und dann geht es auch schon weiter. Hoffentlich bleibt es in der Nacht trocken.
Dogan Malicki
Den Salzstreuern folgen erneut in Massen Pfefferstreuer. „Zu dieser Jahreszeit bringen wir langsam Farbe auf die Straßen. Mit dem Einlegen in Salzlake allein ist es nicht getan: Auch die Pfeffernote darf nicht zu kurz kommen“, erklärt die Glättekoordinatorin.
Es ist jedes Jahr eine Herausforderung, genügend Pfeffer zum ordentlichen Bestreuen zu finden. „Am besten funktioniert es, wenn wir ganze getrocknete Körner kaufen und an der Unterseite der Streuwagen große Schneckenmühlen anbringen, sodass wir den Pfeffer direkt an Ort und Stelle mahlen.“
In Brüssel mühen sie sich trotz des kalten Wetters bereits ab. „Hmm, Salz und Pfeffer“, sagt Kind Petra (7).