Eddy Klöcker war eine Legislaturperiode lang als Schulschöffe der Gemeinde tätig. Klaus Cormann gehörte dem Gemeinderat drei Jahrzehnte an und war als Schöffe unter anderem für die Finanzen zuständig.
Verabschiedung des Gemeindehaushalts für 2025
Der Gemeinderat hat einen positiven Haushaltsplan für das kommende Jahr verabschiedet. Konkret sieht der Plan, der aufgrund der krankheitsbedingten Abwesenheit von Finanzschöffe José Grommes (Energie) von Bürgermeister Patrick Thevissen (Energie) vorgestellt wurde, Einnahmen in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro und Ausgaben in Höhe von rund zwölf Millionen Euro vor. Prioritär sollen Projekte in den Bereichen Straßenbau, Schule und Personal angepackt werden. Es sei ein stabiler "Arbeitshaushalt", ließ Finanzschöffe José Grommes mitteilen.
Die Union stimmte gegen den Haushaltsplan - mit Ausnahme von Etienne Simar. Er enthielt sich der Stimme, da der Finanzschöffe keine Stimme abgeben konnte und die Union das Ungleichgewicht der Stimmen nicht ausnutzen wollte.
Roger Franssen (Union) kritisierte zahlreiche Posten. Viele Projekte, die im Wahlkampf genannt worden seien, würde er im Haushalt 2025 nicht wiederfinden. Dazuz zähle etwa der Bau des Dorfkerns in Astenet, die Verbindungen Rottdriesch- und Hellendergasse, die Globalstudie für Herbesthal, sowie der Ausbau des Bauhofs. Die Gelder für diese Projekte müssten so schnell wie möglich in die Hand genommen werden.
Yannick Heuschen nannte die finanzielle Entwicklung der Gemeinde "besorgniserregend" - und das, obwohl die Gemeinde bei der Neuberechnung der Gemeindedotationen gut weggekommen sei. Zufrieden zeigte er sich mit der Tatsache, dass die Gemeinde 30.000 Euro in die Digitalisierung investieren werde. Das sei ein "grüner" Punkt, den die neue Mehrheit mitaufgenommen habe. Heuschen stimmte aber gegen den Haushaltsplan. Unter anderem kritisierte er, dass die Arbeit der ÖKLE keine Wertschätzung in den kommenden Jahren erfahre. Unter anderem würden Gelder für das Bahnhofsgelände Herbesthal oder die fußläufige Verbindung entlang der Merolser Straße fehlen.
Gerd Malmendier (Energie) kritisierte die Anmerkungen von Franssen und Heuschen. Es sei leicht, ausschließlich die Ausgabenposten auseinanderzupflücken. In erster Linie müsse aber die Einnahmenseite betrachtet werden. Alle Projekte auf einmal zu realisieren, sei nicht machbar. Bürgermeister Patrick Thevissen betonte, dass es nicht möglich sei, alle Wahlversprechen in einem einzigen Jahr umzusetzen.
Müllsteuern erhöht
Darüber hinaus hat die Gemeinde Lontzen eine Erhöhung der Müllsteuern beschlossen. Die Grundmüllsteuer beträgt nun 80 Euro pro Haushalt. Einzelpersonen müssen 55 Euro zahlen. Die variable Grundmüllsteuer wurde auf 0,55 Euro pro Kilogramm Haushaltsmüll angehoben. Für die organischen Haushaltsabfälle liegt die variable Steuer nun bei 0,20 Euro pro Kilogramm. Pro Leerung wird der Betrag von 1,30 Euro fällig. Die ersten zehn Hebungen der schwarzen Mülltonne sind kostenlos. Bei der grünen Mülltonne sind die ersten 25 Hebungen kostenlos.
Ratsmitglied Yannick Heuschen stimmte für die Steuererhöhungen. Obwohl die aktuelle Mehrheit versprochen habe, keine Steuererhöhungen vorzunehmen, begrüßte der ehemalige Umweltschöffe die Erhöhungen. Wer mehr verbrauche, der müsse auch mehr zahlen.
Bürgermeister Patrick Thevissen erklärte, dass es sich um keine Steuererhöhung handle, da die Gemeinde dazu verpflichtet sei, zu einem gewissen Prozentsatz die Kosten von Intradel decken zu können - und zwar durch die Müllsteuer.
Auch die Union stimmte für die Erhöhung. Roger Franssen erklärte, dass die aktuellen Steuerbeiträge nicht die Kosten für Intradel decken würden. Sie seien um rund 8,8 Prozent gestiegen. Das seien Mehrkosten von circa 35.000 Euro, die die Gemeinde reinholen müsse.
ÖSHZ-Haushalt für 2025 verabschiedet
Für das kommende Jahr sieht die Gemeinde Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1.755.182 Euro vor. Der Gemeindeanteil für das ÖSHZ liegt bei 337.111 Euro.
Privatanschlüsse an den öffentlichen Abwasserkanal werden teurer
Die einmalige Gemeindesteuer auf den Bau von Privatanschlüssen an den öffentlichen Abwasserkanal steigt von 625 Euro auf 1.000 Euro. Für Vanessa Hagelstein-Schmitz (Union) ist dieser Kostenanstieg zu drastisch. Erhöhungen müssten zwar sein, dennoch würde in Lontzen momentan viel gebaut werden und durch die Kostenerhöhung würde die Gemeinde gegen die Entwicklung steuern. Yannick Heuschen begrüßte die Erhöhung. Die Gemeinde müsse einen vernünftigen Dienst leisten können. Dafür brauche die Gemeinde nun mal Gelder.
Fragen an das Gemeindekollegium
Yannick Heuschen stellte der Schöffin für Raumordnung, Evelyn Jadin (Energie), die Frage, wie eine alte Eiche im East-Belgium-Park gerettet werden kann. Konkret seien im Zuge von Planierungsarbeiten große Erdmassen bewegt worden und anschließend um die alte Eiche zwischendeponiert worden. Laut Heuschen ist der Baum mehrere hundert Jahre alt und die Wurzeln könnten durch die hohe Last der Erdmassen ersticken.
Evelyn Jadin erklärte, dass das Forstamt und die DG für die Angelegenheit zuständig seien. Sie habe beide Behörden kontaktiert. Das Forstamt werde bald vorbeischauen. Die DG habe sich noch nicht gemeldet. Jadin war aber guter Dinge und sagte, dass die Behörden sicherlich noch in diesem Jahr Maßnahmen ergreifen würden.
Neue Ratsmitglieder
Auf der Tagesordnung des Lontzener Gemeinderates standen auch noch zwei Eidesleistungen: Gilberte Laschet (Energie) und Reiner Despineux (Union), der die in Mutterschaftsurlaub befindliche Ratsfrau Hanna Loewenau (Union) vertreten wird, legten vor Bürgermeister Thevissen den Eid ab.
Dogan Malicki