Weil alle Zwinger voll sind und das Tierheim aus allen Nähten platzt, muss ein kleiner Fundhund vorübergehend im Büro des Tierheims untergebracht werden. Der kleine Chihuahua, der noch keinen Namen hat, ist seit einer guten Woche hier in Schoppen. Bisher hat ihn der Besitzer nicht abgeholt - und wird es vermutlich auch nicht mehr.
Bald wird er zur Vermittlung frei gegeben. Sollte sich dann jemand für ihn interessieren, muss er bis nach Weihnachten warten. "Wir sagen den Leuten, dass Tiere kein Weihnachtsgeschenk sind und geben auch bewusst vor Weihnachten keine Tiere mehr raus, um das eben zu vermeiden", erklärt Tierpflegerin Iris Greeven. "Wir haben da einen Hund, da haben wir die Vermutung, dass jemand ihn als Weihnachtsgeschenk haben möchte. Da haben wir gesagt: Erst nach den Feiertagen wieder."
Knapp 25 Hunde sind aktuell im Tierheim untergebracht, einige gelten aufgrund ihres Alters oder Krankheiten als unvermittelbar. Das Tierheim ist voll, es gibt sogar eine Warteliste. Mit der findet sich aber scheinbar nicht jeder ab. Tierpflege-Assistentin Loredana Braia fand eines Morgens eine Hündin - vor dem Heim festgebunden. "Es hat sich dann heraus gestellt, dass die Besitzerin am Tag vorher noch hier angerufen hatte. Mit der Warteliste war sie nicht zufrieden. Stattdessen haben wir dann am nächsten Tag ihre Hündin am Zaun fest gekettet gefunden."
Man verzweifle oft, sagt Loredana Braia. Die Polizei wurde informiert und diese Aktion wird Folgen für die Halterin haben. "Manche Menschen tun einem auch Leid. Die hängen an ihrem Hund und müssen ihn wegen Krankheit abgeben. Viel zu oft ist es aber so, dass die Halter sich das nicht gut genug überlegt haben."
Ein Hund macht Arbeit, braucht Beschäftigung und eine artgerechte Haltung. In einem Außengehege leben aktuell zwei Wolfshunde - beide sollen zusammen vermittelt werden. Diese Hunde sind anspruchsvoll und werden nicht an jeden vermittelt. Auch deshalb setzt das Tierheim auf mehrmalige Besuche von potentiellen Haltern, bevor es zu einer Vermittlung kommt.
Jetzt vor Weihnachten sind die Vermittlungen erst einmal auf Pause gesetzt. Nach den Feiertagen werden dann hoffentlich einige Hunde ein neues Zuhause finden.
Lena Orban
Richtig so.
Menschen und Tiere haben als Lebenwesen und nicht als Spielzeug, Produktionsfaktor oder Spekulationsobjekt behandelt zu werden sondern die Physischen Grundbedürfnisse aller Lebenwesen vollständig respektiert zu werden.