18 Kommentare

  1. Warum jetzt erst 🙁

    Zweisprachige Erziehung erhöht das Abstrakte Denkvermögen laut einer öffentlichen Studie um bis zu 25%.

    Personen welchen in den 70er Jahren geboren waren, konnten deutlich mehr Sprachen als die derzeitigen Schüler.

    Ewachsene welche in der Zukunft weder Französisch weder Flämisch (Niederländisch) können. Werden in absehbarer Zeit immer schwerer eine Arbeitsstelle im Belgischen Staat bekleiden können.

  2. Leider zeigt der obige Text von C. Heuschen, dass die Kenntnis der Fremdsprachen möglicherweise besser war, nicht aber die der deutschen. Bei der ganzen Diskussion geht unter, dass auch das Beherrschen der Muttersprache nachgelassen hat. Alle wollen immer mehr Französisch, aber wo bleibt die eigene Sprache?

  3. Meine Tochter ist seit 3 Jahren im Kindergarten der kelmiser Gemeindeschule und dort wird schon länger in Deutsch und Französisch oder Französisch und Deutsch (je nach Muttersprache) unterrichtet !

  4. Eine Grundstruktur ist wichtig, in der man nur 1 Sprache als Hauptsprache ansehen sollte. Meine Wenigkeit ist leider nicht in dem Genuss einer Bilingualen Erziehung gekommen. Jedoch meine Frau und deren Familie. Somit soll mein Sohn auch hier von profitieren.

  5. Ich denke, das Ganze ist eh etwas für die grösseren Schulen. In den kleinen Dorfschulen sehe ich nicht, dass der bilinguale Unterricht so leicht durchzuführen ist, da die entsprechenden Mittel und vor allem die Lehrer fehlen.

  6. Das mag sein. Es wäre aber schon toll wenn die Schulen, welche dafür genügend Ausgebildete Lehrere haben, einen bilingualen Unterricht durch führen dürfen. Denn seither werden französisch Sprachrige Schüler in der DG mit Füßen getreten.

  7. Das ist dann doch starker Tobak. Und wie geht es den deutschsprachigen Schülern in der angrenzenden Wallonie: Wieviel Deutsch wird denn dort unterrichtet? Ich bin nicht gegen bilingualen Unterricht, denn die Förderung des Erlernens einer Fremdsprache ist zu begrüssen; doch wenn man sich für den Besuch einer deutschsprachigen Schule entschloss, braucht man sich nicht zu beklagen, wenn die Kinder auf Deutsch unterrichtet werden. Wem das nicht gefällt: Man kann sich immer noch die Schule aussuchen. Wenn ich aber in der DG lebe und dort eine Schule besuche, muss ich damit rechnen, dass Deutsch die erste Unterrichtssprache ist. Wenn ich als Deutschsprachiger in der Wallonie lebe, muss ich auch akzeptieren, dass dort auf Französisch unterrichtet wird.

  8. Tja, Herr Lentz, früher gab es wenigstens noch die PDB, die sich gegen die Assimilierung aussprach. Heute gib es nur noch so etwas wie die ProDG, als Anhängsel der PS. Meine Prognose: In spätestens 25 Jahre wird hier nur noch Französisch gesprochen.

  9. Herr Salowsky: In Malmedy gibt es schon seit einigen Jahren bilinguale Klassen.
    Angefangen hat das im Kindergarten und geht mittlerweile bis ins 4. Schuljahr.
    Die Wallonie war der DG also einen Schritt voraus!

  10. @Daniela Pfeiffer: Ich wohne in einem deutschsprachigen Dorf, das erste Nachbardorf ist französischsprachig und ich zweifele daran, dass dort so viel Deutsch unterrichtet wird, wie in den deutschsprachigen Primarschulen. Es mag sein, dass es in Malmedy eine bilinguale Schule gibt, aber generell würde es mich mehr als wundern, wenn die Malmedyer Wallonie der DG einen schritt voraus wäre. Ich habe jahrelang engen Kontakt mit Leuten des Nachbarsdorfs gehabt – des Fussballs wegen – und von den jungen Leuten spricht von ganz, ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, überhaupt ein Mensch Deutsch – es sei denn, ein Elternteil ist deutschsprachig. Bei den älteren Leuten ist das anders. Und ich stelle mir die Frage – kann mich aber irren – handelt es sich in Malmedy wirklich um bilingualen Unterricht (als Unterricht teils auf Deutsch unterrichtet, teils auf Französisch) oder um siplen Deutsch-Unterricht?

  11. @Jochen Lentz: Da ich 6 Jahre in Malmedy zur Schule gegangen bin, kann ich dir nur zustimmen: Die meisten jungen Leute sprechen und interessieren sich wirklich nicht für die deutsche Sprache. Aber das mit dem bilingualen Unterricht ist schon eine Tatsache. Eine Bekannte von mir unterrichtet dort. Die Schüler haben ihren kompletten Unterricht eine Woche auf deutsch und eine Woche auf französich, also keinen Zweitsprachenunterricht (5 St/ Woche). Ich glaube, dass sich in den letzten Jahren einiges in der Wallonie geändert hat. Es gibt auch Dörfer in unserer Nähe, die spezielle Deutschlehrer in der Primarschule eingestellt haben. Ich glaube früher wurde in der Primarschule nicht so viel Wert auf die deutsche Sprache gelegt.
    Kann mich aber auch irren!

  12. Es kommt nicht darauf an was andere tun. Ja es ist schade das in der Wallonie weniger Wert auf Fremsprachen gelegt wird.
    Jedoch geht es hier um unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder. Je mehr Fremdsprachen diese können je besser wirkt sich dies auf unsere wirtschaftliche Entwicklung aus.
    Ich bin deutsch Sprachig und möchte meine Kinder trotzdem zweisprachig erziehen. Dies sollte das normalste für jeder Mann werden.

    Ps: man kann sich die Schulen eben nicht aussuchen. Sobald man ausserhalb der DG wohnt, darf meine keine DG Schule besuchen. Die Zeiten sind dank Pro DG vorbei!
    Was ich persönlich für eine Verarmung unserer Fremdsprachen struktur halte.

  13. @Christophe Heuschen: Das stimmt so nicht: in meinem Dorf sind auch französischsprachige Schüler aus dem wallonischen Nachbarort und aus meinem Ort sind Schüler, die die Schule des Nachbarortes besuchen. Dies ist in sprachlicher Hinsicht vielleicht eine gute Sache, doch zieht dies natürlich auch nach sich, das die Kinder in den eigenen Ortschaften oft kaum Anschluss haben - dies ist der negative Effekt. Und ich bleibe dabei: eine zweite Sprache ist gut. Aber zunächst sollte man seine eigene Sprache beherrschen. Eine zweite Sprache ist eben eine ZWEITsprache. Ich habe oft den Eindruck, dass viele die eigene Sprache nicht zu schätzen wissen. Da wäre ein bisschen mehr Selbstvertrauen angesagt. Und so nachteilig es für die Wallonen ist, dass sie oft nur eine Sprache beherrschen: Sie stehen wenigstens zu ihrer Sprache (allerdings oft ein bisschen zu sehr)

  14. @ Lentz Jochen:
    Die eigene Muttersprache zunächst einmal perfekt zu beherschen möchte ich gar nicht abstreiten. Jedoch geht der momentane Trend in der Richtung, das unser Nachwuchs nicht einmal eine zweite Sprache kann. Weder die englische noch die französische Sprache wird von der Mehrheit angemessen gut gesprochen (Ich kann leider nur von meiner Gemeinde Eupen sprechen).
    Eine stabile Struktur in einer Sprache ist extrem wichtig um ein hohes Abstraktes Denken zu ermöglichen. Fehlt einem diese Struktur, so fällt es ihm auch schwerer in anderen Abstrakten Strukturen ein logisches Netzwerk zu entwickeln.
    Hier kommen wir wieder zu unserem Urpsrünglichen Problem zurück, dass die Eltern mehr mit Ihren Kindern lernen sollten.
    Jedoch haben die Eltern entweder keine Zeit oder möchte keine investieren. Das resultat führt wie immer dazu, dass Kinder aus gebildeten Familien weiterhin eine gute Bildung geniessen. Und Kinder aus sozial schwächeren Familien nicht angemessen gefördert werden.

    Früher schaute man sich als Kind alles von seinen eigenen Eltern ab und übernahm hinterher auch diesen Beruf. Inder heutigen Zeit sitzen Kinder vor dem Fernseher und bekommen eine falsche Welt vorgespielt.
    Beides scheint mir kein guter Weg zu sein.

  15. @Lentz Jochen
    Ich glaube nicht, dass die Perfektion mit welcher man seine Muttersprache beherrscht, davon abhängt, ob man, ja oder nein, in jungen Jahren bereits eine zweite Sprache erlernt. Hängt diese Perfektion nicht nicht sehr wahrscheinlich vorwiegend ab von der Qualität der Sprachenbeherrschung durch die Eltern, der Intensität der sprachlichen Beschäftigung mit dem eigenen Kind in jungen Jahren, der Qualität des Unterrichts während der ersten Schuljahre, dem frühen Lesen, usw.? Da bin ich einer meinung mit Christophe Heuschen.
    Meine persönliche Erfahrung mit meinem zweieinhalbjährigen Enkelkind, der jedes von mir gesprochene französische Wort sofort nachahmte und aufnahm, hatte mich bewogen obigen Vorschlag im PDG einzubringen. Anschließend habe ich dann gelesen, dass Kinder im Alter zwischen 2-5 Jahre alles Sprachliche im gleichen Hirnareal vernetzen, und dass sie deshalb eine zweite Sprache, die sie früh erlernen, dann wie eine zweite Muttersprache einsetzen können.